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28 Gemeinden aus dem Kanton St. Gallen haben in einer offensichtlich konzertierten Aktion gleichzeitig den Zuschlag für eine neue Softwarelösung an die VRSG vergeben. Die auf betriebswirtschaftliche Standardsoftware für Städte und Gemeinden spezialisierte Ostschweizer Abacus Research erhielt keine Möglichkeit, für diese Aufträge zu offerieren und prüft deshalb eine Beschwerde beim Verwaltungsgericht des Kantons St. Gallen.

Wie Abacus mitteilt, wurde im heutigen Amtsblatt des Kantons St. Gallen über die Vergabe von Softwareaufträgen an die VRSG informiert. Die Städte Altstätten, Gossau, Rapperswil- Jona, St. Gallen und Rorschach sowie die Gemeinden Au, Bad Ragaz, Berneck, Degersheim, Diepoldsau, Eschenbach, Flums, Gaiserwald, Gams, Goldach, Kirchberg, Mels, Oberriet, Rorschach, Rorschacherberg, Sargans, Schmerikon, Sennwald, Sevelen, Steinach, Uznach, Uzwil, Vilters-Wangs und Wittenbach vergeben demnach Aufträge mit jährlich wiederkehrenden Kosten in der Höhe von gesamthaft über CHF 1,8 Millionen an die VRSG.

Im Zuschlag wird die freihändige Vergabe an die VRSG damit begründet, aufgrund von zahlreichen Schnittstellen komme aus technischen Gründen nur die Software von VRSG in Frage. Diese Begründung ist nach Ansicht von Abacus haltlos. Schnittstellen stellen keine relevante Hürde für eine Software dar. Dies konnte jedoch im Vergabeverfahren nicht gezeigt werden, weil mögliche Anbieter nicht einmal für eine Offerte zugelassen wurden, teilt das Unternehmen aus Wittenbach mit. In einer solchen liesse sich dokumentieren, dass die heutigen Preise der VRSG überhöht seien und die Schnittstellen durch eine moderne Lösung eines neuen Anbieters ohne Einschränkungen gelöst werden könnten, so wie es in anderen Kantonen auch üblich sei, wo auch mehrere Anbieter Lösungen für Städte und Gemeinden anböten und somit der Wettbewerb funktioniere.