Rückblick 22: Böses Social Web, gute Games

Social Web: Facebook, Twitter und Co 2022 in der Kritik (Bild: pixabay.com, geralt)

Das Medienjahr 2022 war von vielen negativen Schlagzeilen geprägt, die soziale Online-Medien betreffen. Ob Suchtgefährdung, Verbreitung von Hass und Gewalt, Betrügereien oder mangelnder Jugendschutz - nie zuvor haben Facebook und Co so viel Kritik einstecken müssen. Spitzenreiter war diesmal Tiktok, das als "Gefahr für Kinder" und "Fake-News-Schleuder" bezeichnet wird. Ein Gegentrend zeigt sich bei Videospielen.

Whatsapp: Blaue Häkchen stressen Teenager

Digitale Welt: Ständige Verfügbarkeit stresst viele Jugendliche (Foto: pixabay.com, Gerd Altmann)

Die blauen Lesebestätigungs-Häkchen bei Whatsapp setzen Empfänger unter Druck, sofort zu antworten und führen bei jenen, die auf eine Antwort warten, zu Angstgefühlen. Derzeit bieten bereits alle grossen Apps eine Art von Benachrichtigung an, dass eine Nachricht auch gesehen wurde. Laut einer Studie unter der Leitung der Arizona State University sind sogar negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von jungen Teenagern zu beobachten. Es handle sich um einen "Verfügbarkeitsstress".

US-Jugendliche konsumieren News ungern

Zeitungen: Diese gehören bei der US-Jugend noch nicht zum alten Eisen (Foto: M.H., pixabay.com)

Junge Menschen verfolgen die Nachrichten, sind aber nicht allzu glücklich mit dem, was sie hören und sehen. Nur 32 tun das gern. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber 2015, als 53 Prozent der Millennials das sagten. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung, nach der 79 Prozent der jungen Amerikaner täglich Nachrichten konsumieren.

Funk und Fernsehen wandern in die Cloud

Cloud-Technologien: rationalisieren Funk und Fernsehen (Illustration: 200 Degrees, pixabay.com)

89 Prozent der Rundfunkveranstalter in aller Welt wollen im nächsten Jahr Cloud-Technologien einführen, zeigt eine Umfrage unter 250 hochrangigen Technologieentscheidern in der Rundfunkbranche, unter anderem aus Australien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Japan, Skandinavien, Spanien, Grossbritannien und die USA. Die Umfrage hat Nevion in Auftrag gegeben, ein Dienstleister für Rundfunkanstalten aus dem norwegischen Sandefjord.

Metaverse ist vielen ein Rätsel

Metaverse: für die meisten noch unbekanntes Terrain (Bild: pixabay.com, Geralt)

Nur wenige Menschen wissen, was Metaverse ist und kaum jemand kann es definieren. Dies besagt eine Studie der Marketing-Agentur Billion Dollar Boy mit 4.560 Interviews und Umfragen mit Vermarktern, Verbrauchern und Kreativen in den USA und Grossbritannien. Demnach können lediglich 28 Prozent der befragten US-Bürger das Metaverse sicher definieren und beschreiben, während 21 Prozent unschlüssig über ihre Meinung dazu sind. Weitere 21 Prozent gaben an, sie seien verwirrt darüber, was das Metaverse charakterisiert oder was es ist.

Echte Kunden-Inhalte verdrängen Influencer

Influencer: verlieren an Einfluss auf Kunden (Foto: pixabay.com, geralt)

Nutzergenerierte Inhalte haben einen grossen Wert in Marketing-Initiativen. Zu diesem Befund kommt eine jüngst veröffentlichte Verbraucher-Umfrage im Auftrag von Entribe, einer SaaS-Plattform für Community- und Content-Entwicklung. Demnach sind vier von fünf Befragten eher bereit, Produkten und Dienstleistungen von Marken zu vertrauen und zu kaufen, die Inhalte von echten Kunden in Marketing-Initiativen verwenden als von Influencern.

Amis erkennen Fake News über Ukraine

Fake News: Offenbar lenkt Thema die Leichtgläubigkeit (Bild: Pixabay.com)

Nur 14 Prozent der Amerikaner glauben falsche Behauptungen über die Ukraine - weniger als diejenigen, die falsche Behauptungen über Covid-19-Impfstoffe für bare Münze nehmen (18 Prozent). Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 22.234 Bürgern in allen 50 US-Bundesstaaten im Rahmen des "Covid States Project". Dieses wird von den Universitäten Northeastern, Harvard, Northwestern und Rutgers getragen. Allerdings berichten bis zu 50 Prozent der Befragten, dass sie mindestens eine falsche Behauptung über die Ukraine nicht sicher erkennen können.

Podcast-Hörer sind deutlich offener für Neues

Podcast-Hörerin: Nutzer sind begierig auf neue Informationen (Foto: pixabay.com, sweetlouise)

Podcast-Hörer sind aufgeschlossener und begieriger, Neues zu erfahren, wie eine Untersuchung von Stephanie Tobin von der Queensland University of Technology zeigt. Gemeinsam mit Co-Autorin Rosanna Guadagno von der Stanford University hat sie rund 300 Menschen aus verschiedenen Ländern zu ihren Podcast-Hörgewohnheiten befragt.

Russland erklärt Deutsche Welle zum "ausländischen Agenten"

Sitz der Deutschen Welle in Bonn (© Schurmann Bau, DW/CC BY-S 4.0)

Russland hat die bereits mit einem Sendeverbot belegte Deutsche Welle (DW) als "ausländischen Agenten" eingestuft. Der Auslandssender der Bundesrepublik Deutschland tauchte in einem entsprechenden Register des russischen Justizministeriums auf. Russland hatte Anfang Februar bereits die Schliessung des DW-Korrespondentenbüros in Moskau und den Entzug der Akkreditierungen der Journalisten verfügt. In Russland ist zudem die DW-Internetseite blockiert.

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