Symbolbild: Pixabay/ Geralt

Der weltweite KI-Markt wird von 540 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf 1.270 Milliarden US-Dollar im Jahr 2028 wachsen. Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 19 Prozent, dreimal so viel wie der gesamte IT-Markt im selben Zeitraum pro Jahr zulegen wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Managementberatung Sopra Steria Next.

Die Consulting-Marke der Sopra Steria Gruppe hat den KI-Markt umfassend analysiert. Die Studie teilt den Markt dabei erstmals in vier KI-Anwendungsfelder ein: "KI für Maschinen", "KI für Prozesse", "KI für Menschen" und "KI für Software". Dazu Fabrice Asvazadourian, CEO von Sopra Steria Next: "Unsere vier Kategorien bieten Managern einen strategischen Kompass in der komplexen und vielschichtigen Welt der KI. Diese Strukturierung des Marktes ermöglicht es ihnen, ihre Investitionen zu optimieren, und stellt sicher, dass sie das Potenzial der KI voll ausschöpfen, ohne Bereiche zu übersehen. Auf diese Weise verwandeln wir KI von einer technologischen Angelegenheit in einen echten Hebel für die Unternehmensleistung."

Michael Buttkus, Leiter Sopra Steria Next Deutschland, betont die Wirkung der KI auf die Geschäftsmodelle: "Was wir heute schon erkennen und in den kommenden Jahren noch viel stärker sehen werden, ist eine vollständige Neudefinition ganzer Geschäftsbereiche durch KI. Unternehmen, die jetzt nicht nur ihre operative Exzellenz durch KI-basierte Prozessoptimierung steigern, sondern auch ihr Innovationspotenzial maximieren, werden sich klar differenzieren. Es geht darum, KI gezielt zur Transformation und zur Schaffung neuer Wettbewerbsvorteile zu nutzen."

Gemäss der Studie wird der globale KI-Markt im Jahr 2028 zirka zehn Prozent des IT-Marktes ausmachen, 2023 waren es geschätzt sechs Prozent. Das massive Wachstum von 19 Prozent pro Jahr in den kommenden fünf Jahren sei damit dreimal so gross wie das des IT-Marktes insgesamt. Es würden durch bedeutende technologische Fortschritte in jedem der vier Anwendungsfelder der Künstlichen Intelligenz vorangetrieben.

KI für Maschinen:
Der Markt für industrielle KI wird jährlich der Studie zufolge um 13 Prozent wachsen und im Jahr 2028 ein Volumen von 330 Milliarden US-Dollar erreichen. Das entspricht 26 Prozent des globalen KI-Marktes. Industrielle KI werde demnach Maschinen, Fabriken und ganze Lieferketten in die Lage versetzen, immer intelligenter zu arbeiten. Ermöglicht werde diese Entwicklung durch den Einsatz von 5G-/6G-Netzen und die Verbreitung vernetzter Sensoren, die einen Quantensprung bei der Erfassung, Zusammenführung und Verarbeitung von Daten darstellen. Das Flaggschiff der industriellen KI-Technologie werden digitale Zwillinge und ihre Vernetzung im industriellen Metaverse sein, so Sopra Steria Next.

KI für Prozesse:
In diesem KI-Anwendungsfeld werde, so die Schätzung, im Jahr 2028 ein Volumen von 390 Milliarden US-Dollar erreicht werden. Das entspricht 31 Prozent des KI-Marktes dank eines Wachstums von 18 Prozent pro Jahr in diesem Zeitraum.
Die Entwicklung dieser Kategorie werde durch eine wettbewerbsorientierte Konvergenz zwischen Anbietern von Automatisierungslösungen (z. B. Robotic Process Automation oder OCR-Texterkennung), Anbietern von Workflow-Management-Lösungen (z. B. Business Process Management oder Process Mining) und den grossen ERP-Anbietern vorangetrieben. Ziel sei es, integrierte intelligente Automatisierungsplattformen zu entwickeln, die die verschiedenen bereits miteinander verbundenen Lösungen zur Verfügung stellen.
Intelligente Prozessautomatisierung wiederum konzentriere sich auf Managementaktivitäten, die eine neue Automatisierungswelle ermöglichten. Diese Kategorie finde sich vor allem bei Finanzdienstleistungen und in der öffentlichen Verwaltung sowie bei Prozessen in Zentralfunktionen wie Personal, Finanzen und Compliance. Neben der End-to-End-Automatisierung könnten neue KI-Tools zudem zur besseren Erkennung von Anomalien oder Betrug eingesetzt werden.

KI für den Menschen:
Das Segment "KI für den Menschen" dürfte nach den Berechnungen von Sopra Steria Next in den kommenden fünf Jahren am stärksten wachsen – von 130 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf 380 Milliarden US-Dollar im Jahr 2028. Das Anwendungsfeld werde dann 30 Prozent des KI-Marktes repräsentieren. Das Wachstum werde angeregt durch die zunehmende Reife der generativen KI und das Zusammenspiel prädiktiver und generativer KI.
Die Kategorie "KI für Menschen" umfasst demnach Tools zur Unterstützung von Entscheidungen sowie die verschiedenen Arten virtueller Assistenten wie Copilot, Hugging Face und ChatGPT. Dieses Anwendungsfeld entwickelt sich vor allem in den Branchen Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen, E-Commerce und Medien.

KI für Software:
Der KI-Markt innerhalb der IT-Entwicklung wird sich mehr als verdreifachen und 2028 einen Wert von 170 Milliarden US-Dollar erreichen, so die Erwartung. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von 25 Prozent.
Dieses KI-Anwendungsfeld umfasst alle Tools zur Automatisierung des IT-Entwicklungsprozesses und zur Unterstützung der Codegenerierung. Das Segment profitiert von dem wachsenden Interesse an Low-Code-/No-Code-Anwendungen.
Zur Veranschaulichung stützt sich Sopra Steria Next bei diesem Trend auch auf die Erfahrungen der mehr als 40.000 IT-Fachleute der Sopra Steria Gruppe. Bei einzelnen Tätigkeiten und Computersprachen verzeichne das Unternehmen eine Verringerung der Fehleranzahl um bis zu 40 Prozent sowie eine Zeiteinsparung für Entwickler von mindestens zwei Stunden pro Woche.

Methodik der Studie „Navigating the AI Era":
Die Studie „Navigating the AI Era“ basiert auf einer mehrstufigen Analyse, die sowohl quantitative als auch qualitative Datenquellen nutzt. Ziel ist, den aktuellen Stand und die Zukunftsaussichten des KI-Marktes sowie konkrete Empfehlungen für Unternehmen zu erarbeiten, die KI erfolgreich skalieren wollen.
Die Analyse stützt sich auf eine breite Palette von Marktforschungsberichten und Prognosen führender Institute. Diese wurden ergänzt um die Erkenntnisse renommierter Beratungsunternehmen und IT-Spezialisten. Zusätzlich wurden Publikationen von Risikokapitalfirmen sowie zahlreiche Erfahrungsberichte von Chief AI Officers und CIOs führender Unternehmen ausgewertet.