QAnon: Auch Tube will stärker gegen die Verschwörer vorgehen (Bild: iStock)

Im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen bemühen sich die grossen Plattformbetreiber derzeit sichtlich verstärkt darum, gegen Hassinhalte vorzugehen. Nach Facebook verkündet nun auch Youtube eine härtere Gangart gegen QAnon-Verschwörungserzählungen und deren Anhänger. Mit einer Ausweitung der eigenen Regeln bezüglich Hassinhalte und Belästigung will Googles Videoplattform die Verbreitung entsprechender Videos eindämmen. Konkret werden verschwörungstheoretische Inhalte untersagt, die gezielt gegen Einzelpersonen oder Gruppen gerichtet sind – und so die Gefahr bergen, dass sie zu echter Gewalt führen.

Als Beispiel nennt man etwa "Pizzagate", eine QAnon-Verschwörungsbehauptung, die prominenten demokratischen Politikern unterstellte, Kinder im Keller einer Pizzeria gefangen zu halten. Dies führte dazu, dass eine an diese Behauptung glaubende Person vor einigen Jahren das betreffende Lokal mit einer Waffe stürmte. Google betont, dass es bei der Beurteilung natürlich auf den Kontext ankomme. Beiträge, die sich nachrichtlich mit solchen Themen befassen, sollen also nicht betroffen sein.

Die neuen Regeln gelten ab sofort. Google will diese in den kommenden Wochen aber immer stärker durchsetzen. Es ist also davon auszugehen, dass es zu einer grossen Löschwelle von QAnon-Beiträgen kommt, richten sich diese doch zu weiten Teilen gezielt gegen einzelne Personen und Gruppen. Zudem betont die Videoplattform, dass man das eigene Regelwerk weiter präzisieren werde, falls sich herausstellt, dass die aktuellen Massnahmen nicht ausreichend sind und die QAnon-Anhänger ihre Taktiken umstellen.