Greifer: Schliesszeit liegt bei gut zwei Sekunden (Fotos: Yong Zhu, ncsu.edu)

Nicht viel langsamer als eine Mausefalle schliesst, packt ein neuartiger weicher Greifer von Forschern der North Carolina State University zu, der durch Wärme gesteuert wird. Gedacht ist er für den Einsatz an Robotern. "Wir haben eine bistabile Struktur entwickelt", sagt Doktorand Shuang Wu. Der Greifer springt somit zwischen zwei Positionen hin und her. Er öffnet sich, verbleibt in dieser Stellung und schliesst sich erst dann wieder, wenn die Energiezufuhr gestoppt wird.

Der Greifer besteht wie ein Bimetall aus zwei übereinander angeordneten Materialien mit unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten. Zwischen ihnen verlaufen feine Heizdrähte aus Silber. In Ruhestellung ist der Greifer geöffnet. Werden die Drähte erwärmt, dehnen sich die Materialien unterschiedlich stark aus, sodass der Greifer sich schliesst. Wird die Stromzufuhr gestoppt, kühlen die Drähte aus und der Greifer öffnet sich wieder.

Der Greifer, der einer Venusfliegenfalle ähnelt, lässt sich laut Forschungsleiter Yong Zhu in der Biomedizin, der Prothetik und in der Fertigung von empfindlichen Objekten einsetzen. Im nächsten Schritt soll der Greifer, der jetzt manuell mit einem Schalter gesteuert wird, automatisiert werden. Dazu wollen Zhu und Wu ihn mit Sensoren ausstatten. Zudem erforschen sie andere Werkstoffe und ihr Zusammenspiel, um die Kraft, die der Greifer ausübt sowie die Schliessgeschwindigkeit an die Empfindlichkeit des jeweiligen Objekts anzupassen.