Server in einem Rechenzentrum (Bild: Pixabay)

Die Nachfrage nach DRAM-Speicherchips für Server ist eingebrochen, was auch zu einem Preisverfall geführt hat, wie das taiwanesische Branchenportal "Digitimes" unter Berufung auf Marktbeobachter schreibt. Die geringere Nachfrage war bereits im späten Q3 2018 zu spüren. In Q4 setzte dann der Preisverfall ein. Das überraschte die Fachwelt, denn DRAMs galten als das einzige Segment, das bis ins Jahr 2019 preisstabil bleiben würde.

Als Ursache benennen Branchenkenner verschiedene Faktoren, vor allem aber die schlechtere wirtschaftliche Entwicklung Chinas und der übrigen Welt sowie der Handelskrieg. Micron Technology aus den USA und immerhin der fünftgrösste Halbleiterhersteller der Welt, hat einen Einbruch nach dem 30. August 2018 festgestellt - zu diesem Zeitpunkt verzeichnete das Unternehmen noch einen Rekordumsatz. "Wir glauben, dass der Gegenwind noch einige Quartale anhalten wird", fürchtet Micron-CEO Sanjay Mehrotra.

Positive Langzeitentwicklung

Dennoch ist Mehrotra optimistisch, was die Langzeitentwicklung angeht. "Wir glauben, dass es sich um eine vorübergehende Flaute bei unseren Kunden handelt", so der Micron-Chef. Auf lange Sicht sei der Markt stabil. Der taiwanesische Halbleiterriese Nanya Technology hat sich ungeachtet der jüngsten Entwicklung stärker auf den DRAM-Bereich fokussiert. Erst in Q4 2018 lieferte das Unternehmen seine ersten Speicherbausteine aus und erwartet, dass diese Sparte in diesem Jahr zehn Prozent der Unternehmenseinnahmen erreichen wird.

Innodisk, ein weiterer taiwanesischer Halbleiterhersteller, der sich auf Speicherlösungen spezialisiert hat, glaubt, dass Technologien wie Künstliche Intelligenz und der neue Mobilfunkstandard 5G wieder zum Marktwachstum führen. Die Unternehmensführung erwartet für dieses Jahr ein Wachstum. Ebenso der ebenfalls taiwanesische Player Team Group: Spätestens in Q3 werde die Nachfrage nach Servern und damit nach DRAMs wieder anziehen.