Japanischer Supercomputer Fugaku (Bild: Riken)

Das japanische Forschungszentrum Riken und der Hightech-Riese Fujitsu haben gemeinsam den neuen Hochleistungsrechner "Fugaku" entwickelt, der es jetzt gleich auf Anhieb auf Platz eins der zum 55. Mal veröffentlichten Top-500-Supercomputer-Rangliste geschafft hat. Fugaku basiert auf Hochleistungs-CPUs der A64FX-Reihe, die Fujitsu auf Basis der ARM-Architektur geschaffen hat.

Als Variante in der höchsten Performance-Stufe kann ein einzelner Hochleistungsprozessor eine Rechenleistung von 3,3792 Teraflops (Floating-Point Operations per Second) zur Verfügung stellen. Im Supercomputer Fugaku des Riken Center for Computational Science sind rund 400 Racks mit jeweils 384 Nodes installiert, mit denen das System eine Spitzenleistung von 537 Petaflops für 64Bit-FP-Operationen erreichen kann. Damit können sehr komplexe Simulationen durchgeführt oder KI-Algorithmen entwickelt werden. Der Supercomputer lässt sich aber auch für verfeinerte Diagnoseverfahren und die Entwicklung therapeutischer Wirkstoffe in der Medizin einsetzen. Weitere Anwendungsfelder umfassen unter anderem die Berechnung von Erdbeben und daraus folgende Tsunamis.

Die Prozessortechnologie der Fujitsu A64FX bildet ebenfalls die Basis für Fujitsus eigene Supercomputer Prime-HPC FX700 und FX1000. Eines der ersten Exemplare überhaupt des Prime-HPC FX700 soll demnächst an der Universität Regensburg in Betrieb genommen werden. Wissenschaftler eines Sonderforschungsbereichs sollen diesen Supercomputer für Simulationsberechnungen unter anderem in der Quanten-Chromodynamik (QCD) verwenden, heisst es.

Fugako löst mit seiner Leistung den bisher stärksten Supercomputer, den Summit von IBM in den USA, aufgrund der rund 2,8 mal stärkeren Leistung an der Spitze der Supercomputer-Rangliste ab. Hinter Summit folgen Sierra von IBM (USA) und Sunway Taihulight (China) auf den Plätzen drei und vier. Fugaku liegt zudem noch bei drei weiteren Benchmarks an der Spitze: Dem HPCG (High Performance Conjugate Gradient), einem Massstab für die Rechenleistung in realen Anwendungen, dem HPL-AI (High Performance Linpack Artificial Intelligence), ein Massstab für KI-Anwendungen, sowie Graph500, einem Massstab für datenintensive Arbeitslasten. Es sei das erste Mal überhaupt, dass ein Supercomputer gleichzeitig den ersten Platz in der Top-500-Rangliste und den HPCG-, HPL-AI- sowie Graph500-Benchmarks belege, teilt Fujitsu mit.