Während sich die Verbreitung der Hybrid Multicloud im Vergleich zum Vorjahr insgesamt kaum verändert habe, sollen Finanzdienstleister eine Verdreifachung entsprechender Bereitstellungen in den kommenden drei Jahren erwarten. Durch diese deutliche Zunahme werde die Hybrid Multicloud zum wichtigsten IT-Modell in dieser Branche, so eines der branchenspezifischen Ergebnisse der sechsten Ausgabe der jährlichen Studie "Financial Services Enterprise Cloud Index" (ECI) von Nutanix. Mit der weltweiten Umfrage misst der Spezialist für Hybrid Multicloud Computing die Verbreitung der Cloud-Nutzung in der Finanzdienstleistungs- und Versicherungsbranche.
Laut Bericht bestimmten Datensicherheit, Schutz vor Ransomware und Umsetzung von KI-Strategien die Prioritäten der IT-Entscheider und -Entscheiderinnen in Sachen Infrastruktur. 99 Prozent der Befragten gaben demnach an, in den vergangenen Jahren Opfer einer Ransomware-Attacke geworden zu sein. 89 Prozent sagten, ihre Organisation habe noch Raum für Verbesserungen, um gegen solche Angriffe gewappnet zu sein. Laut Bericht bestimmte künstliche Intelligenz (KI) ebenfalls massgeblich die Prioritäten im Bereich IT-Infrastruktur. Denn IT-Führungskräfte hätten zunehmend die Aufgabe, KI-Lösungen zu nutzen, um Entscheidungsfindung und Kundenerfahrungen zu verbessern.
Diese Entwicklung spiegle die strategische Bereitstellung unterschiedlicher Cloud-Umgebungen durch Finanzdienstleister wider, die auf ihre spezifischen Anforderungen hinsichtlich Betrieb, Kosten, Compliance und Steuerung zugeschnitten seien. Die Attraktivität einer Hybrid-Multicloud-Architektur liege in ihrer Fähigkeit, verschiedene Kosten-, Abrechnungs- und Bereitstellungsmöglichkeiten anzubieten. Dies eröffne digitalen Unternehmen eine enorme Flexibilität.
"Dass alle Befragten aus der Finanzindustrie im diesjährigen ECI-Bericht von Ransomware-Angriffen berichten, ist verblüffend", so Lee Caswell, Senior Vice President Product & Solutions Marketing bei Nutanix. "Dass die Verbreitung der hybriden Multicloud sich verdreifachen soll, um gegen erhöhte Cybersicherheitsrisiken gewappnet zu sein, ist ein starkes Signal der Finanzdienstleister in diesen Zeiten, in denen neue regulatorische Anforderungen wie der '2025 Digital Operational Resilience Act' (Dora) der EU in Kraft treten."
Die Teilnehmer an der Umfrage aus der Finanzindustrie wurden nach ihren aktuellen Cloud-Herausforderungen und danach gefragt, wie sie ihre Geschäftsapplikationen heute betreiben und wo sie diese in Zukunft betreiben wollen. Zu den zentralen Ergebnissen des diesjährigen Berichts gehören unter anderem:
- Cybersicherheit bleibt für Entscheider in der Finanzindustrie das wichtigste Thema, doch Investitionen in künstliche Intelligenz (KI) und umfassendes Kostenmanagement rangieren gleich dahinter: Die Hälfte der Befragten (50 Prozent) gab gemäss den Studienautoren an, dass ihre Organisationen Tage oder Wochen brauchen würden, um ihren Betrieb nach einem Cybersicherheitsvorfall vollständig wiederherzustellen. Weitere zwölf Prozent sagten, dass selbst im Fall einer Wiederherstellung der meisten Betriebsabläufe nach einigen Tagen oder Wochen die Auswirkungen des Angriffs auf das Unternehmen auch nach Wiederaufnahme eines normalen Betriebsalltages andauern würden.
- Nachhaltigkeit und Flexibilität stehen als Entscheidungsfaktoren an oberster Stelle: Für Unternehmen aus der Finanzindustrie, die sich für Cloud-Services – ob privat, hybrid oder öffentlich – entscheiden, lauten in diesem wie schon im vergangenen Jahr die zentralen Kriterien Flexibilität, Sicherheit und Datenmanagementfähigkeiten, geht aus der Untersuchung weiters hervor. Auf die Frage, was der allerwichtigste Entscheidungsfaktor für ihre IT-Infrastrukturbeschaffung war, gaben 15 Prozent der Befragten Nachhaltigkeit zur Antwort. Dicht dahinter folgten mit jeweils 14 Prozent der Antworten die Flexibilität, Workloads in unterschiedlichen On-premises- und Cloud-Infrastrukturen zu managen, sowie Kostenüberlegungen. Diese Ergebnisse weichen von denen in anderen Branchen ab, in denen Nachhaltigkeit und Kosten allgemein als weniger wichtig eingestuft wurden.
- FinServ-CIOs über Infrastrukturprioritäten: Hybrid-Multicloud-Umgebungen wachsen in gleichem Masse wie Infrastrukturen und Workloads. Die Nutzung der Cloud (für 78 Prozent der Befragten), von Daten und KI (77 Prozent) sowie der Schutz vor Ransomware (77 Prozent) erfahren eine deutliche Zunahme. Obwohl Nachhaltigkeit in zahlreichen Fällen als zentraler Grund für Kaufentscheidungen genannt wurde, planen nur wenige Institutionen, ihre Investitionen bei diesem Thema im kommenden Jahr deutlich zu erhöhen. Die grössten Steigerungen in ihrem IT-Budget planen die Befragten in den Bereichen KI (39 Prozent), Ransomware-Prävention (34 Prozent ) und IT-Modernisierung (30 Prozent). Insgesamt beabsichtigen 78 Prozent der Befragten, ihre Ausgaben für Cloud-Computing zu steigern, während 77 Prozent mehr Geld in KI und den Schutz vor Ransomware investieren wollen.
- Umstieg auf andere Infrastrukturen: Um den Datenzugriff zu beschleunigen und Sicherheit sowie regulatorische Compliance zu verbessern, ziehen Finanzdienstleister Anwendungen auf andere Infrastrukturen um: Fast alle Befragten aus der Finanzindustrie (97 Prozent) und 95 Prozent weltweit haben in den zurückliegenden zwölf Monaten laut Studie eine oder mehrere Applikationen auf eine andere IT-Infrastruktur migriert. Der Bedarf an einer unkomplizierten und flexiblen Inter-Cloud-Portabilität von Workloads und Anwendungen habe entsprechend zugenommen. Als häufigsten Grund für die Migration von Applikationen nannten 42 Prozent der Befragten in der Finanzindustrie den Wunsch, Performance und Datenzugriff zu steigern, während nicht weniger als 41 Prozent vor allem ihr Sicherheitsniveau verbessern und Regularien zuverlässiger einhalten wollten.
- Cybersicherheit und Compliance: Die am häufigsten anzutreffenden Herausforderungen in den IT-Abteilungen der Finanzindustrie stehen im Zusammenhang mit Cybersicherheit und Compliance. Schutz vor Ransomware und Datensicherheit einerseits sowie das Einhalten von Regularien wie Dora im Bereich Datenspeicherung und -nutzung rangieren für jeweils 19 Prozent der Befragten an oberster Stelle der Herausforderungen im Datenmanagement.>