US-Techkonzerne umgehen Steuerzahlungen via Schlupflöcher (Bild: Pixabay/Geralt)

Seit Jahren stehen die grossen IT-Konzerne aus den USA in der Kritik, es anhand unterschiedlichster Schlupflöcher zu vermeiden, Steuern zu zahlen. Einer heurigen Studie der NGO Fair Tax Foundation zufolge sollen Amazon, Apple, Facebook, Microsoft Alphabet und Netflix in den Jahren 2011 bis 2020 in Summe 96 Milliarden US-Dollar weniger Steuern gezahlt haben als den Nominalbetrag, den sie in ihren Transparenzberichten auflisten.

Insgesamt hätten die Konzerne gemeinsam 149 Milliarden Dollar weniger gezahlt, als die Vorgaben der Länder, in denen sie aktiv sind, vorsehen würden. Gemeinsam hätten sie in dem untersuchten Zeitraum 219 Milliarden Dollar bezahlt – und damit gerade einmal 3,6 Prozent ihrer Gesamtumsätze, die immerhin mehr als sechs Billionen betragen.

Schon seit einigen Jahren ist eine länderübergreifende Digitalsteuer in Diskussion. Dabei sollen besonders Tech-Konzerne in die Pflicht genommen werden. Die EU arbeitet in diesem Zusammenhang schon länger an einem Gesetz, trifft dabei aber auf massiven Widerstand aus den USA. 2020 wurden entsprechende Verhandlungen von den Vereinigten Staaten abgebrochen, die US-Regierung droht zudem, einer globalen Reform von Unternehmenssteuern nicht zuzustimmen – eine solche wird auf Ebene der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) verhandelt. Die Beratungen sollen noch im Herbst abgeschlossen werden.