Immer mehr Arbeitslose in den USA gehen einer freiberuflichen Tätigkeit nach, um ihr Leben nach einem Jobverlust zu finanzieren, wie eine Studie von George Vlahakis von der Indiana University zeigt. Zu dieser "Gig Economy" zählt auch das Akquirieren von Aufträgen für Fahrtendienste wie Uber.
Vlahakis' Team hat anonymisierte Daten aus Kreditprofilen mit Arbeitslosenversicherungen abgeglichen. So nutzen entlassene Amerikaner Uber als Einkommensquelle und müssen dadurch weniger Kredite aufnehmen. Die Forscher verzeichnen auch weniger Zahlungsausfälle und es müssen seltener Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung beantragt werden.
"Die Auswirkungen des Markteintritts von Uber sind in Bundesstaaten mit weniger grosszügigen Leistungen der Arbeitslosenversicherung stärker", so Vlahakis' Kollege Ankit Kalda. Die Forscher haben Daten des Finanzdienstleisters Equifax genutzt. Sie glichen diese mit Infos über die Einführung von Uber in verschiedenen Märkten im ganzen Land zwischen Juni 2012 und Februar 2016 ab.
Die Wissenschaftler haben dabei festgestellt, dass Arbeitnehmer mit Zugang zu Mitfahrgelegenheiten einen relativen Rückgang der insgesamt ausstehenden Kreditbeträge um 689 Dollar - oder 0,9 Prozent - verzeichneten, verglichen mit denen, die keinen Zugang hatten. Die Ausfallquoten sanken um 4,9 Prozent.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Autobesitzer Arbeitslosenversicherungsprogramme in Anspruch nehmen, fällt laut den Experten in Gebieten, in denen Uber vertreten ist, um 3,3 Prozent geringer aus. Nach dem Markteintritt von Uber war die Wahrscheinlichkeit, dass Arbeitnehmer, die Zugang zur Mitfahrplattform hatten und Arbeitslosengeld erhielten, um 4,8 Prozent geringer.
"Überschlagsrechnungen deuten darauf hin, dass der Rückgang der Inanspruchnahme von Arbeitslosenunterstützung zu einer jährlichen Reduzierung der von staatlichen Stellen ausgezahlten Arbeitslosenunterstützung zwischen 492 und 750 Mio. Dollar geführt hat", unterstreicht Kalda abschliessend.