Essenlieferung: zu starke Konkurrenz für Uber Eats (Foto: unsplash.com, eggbank)

Der Online-Lebensmittel-Lieferservice Uber Eats wird seine geschäftlichen Tätigkeiten in Hongkong mit Ende 2021 einstellen. Mutterkonzern Uber hüllt sich zu den Gründen der Entscheidung in Schweigen. Offenbar konnte sich das Unternehmen gegenüber der starken lokalen Konkurrenz einfach nicht durchsetzen. Laut aktuellen Daten von Measurable AI hat die US-Firma nur fünf Prozent Marktanteil erreicht.

"Nach fünf Jahren, in denen wir mit Restaurants und Lieferanten zusammengearbeitet haben, haben wir uns zu der sehr schweren Entscheidung durchgerungen, den Betrieb von Uber Eats in Hongkong mit 31. Dezember 2021 einzustellen", so das Unternehmen in einer Stellungnahme. Nun wolle man sich vordergründig darum bemühen, seinen bisherigen Geschäftspartnern, Mitarbeitern und Kunden vor Ort eine gute Umstellung zu ermöglichen. "Wir danken all diesen Menschen für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung", betont der Online-Lieferservice.

Insgesamt gesehen denkt der Mutterkonzern Uber aber keinesfalls an einen Rückzug aus der ehemaligen britischen Kronkolonie. Das Ende des Liefergeschäfts soll vielmehr eine neue Fokussierung auf die eigentliche Kerntätigkeit ermöglichen, so das Unternehmen: "Wir werden uns nun noch stärker darauf konzentrieren, das Wachstum unserer Mobilitäts-Plattform in der Stadt zu steigern. Sie ist schliesslich die Heimat für unser grösstes Taxi-Geschäft weltweit. Wir werden in den kommenden Jahren weiter investieren und die beste Technologie nach Hongkong bringen."

Rückblickend hat Uber Eats im Jahr 2016 als relativer Spätzünder den Hongkonger Lebensmittelmarkt für sich entdeckt. Konkurrenten wie Foodpanda oder Deliveroo waren in dieser Hinsicht wesentlich früher dran und konnten daher auch leichter neue Partner und Kunden gewinnen. Dieser Unterschied wird auch in den Marktanteilen deutlich: Während Uber Eats es lediglich auf fünf Prozent geschafft hat, sind es bei Foodpanda 51 und bei Deliveroo 44 Prozent.

Neben dem zeitlichen Vorsprung der Konkurrenz musste Uber in Hongkong auch immer wieder mit heftiger Kritik und Protesten von lokalen Taxi-Unternehmen und einer Regierung fertigwerden, die sich beständig weigerte, dieser Form der Beförderungsindustrie einen legalen Deckmantel zu verpassen. 2018 wurden sogar 24 örtliche Uber-Fahrer verurteilt, weil sie Passagiere ohne entsprechende Genehmigung befördert hatten.