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Twitter ändert nach der Kontroverse um die Blockade von Links zu einem umstrittenen Zeitungsartikel über Joe Biden seine Regeln für den Umgang mit durch Hacking erbeuteten Inhalten. Sie würden künftig nur noch in den Fällen gesperrt, wenn sie direkt von den Hackern veröffentlich werden, teilte die zuständige Twitter-Managerin Vijaya Gadde in der Nacht zum Freitag mit. Damit wolle der Kurznachrichtendienst auch den unbeabsichtigten Konsequenzen unter anderem für Journalisten Rechnung tragen.

Die New York Post hatte am Mittwoch bericht, eine E-Mail, die auf einem Notebook in einer Reparaturwerkstatt gefunden worden sei, deute auf ein Treffen des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden mit einem Geschäftspartner seines Sohnes Hunter im Jahr 2015 hin. Ein Sprecher von Bidens Wahlkampfteam betonte in einer Stellungnahme an die Website Politico, dass Joe Bidens offizielle Zeitpläne aus dieser Zeit geprüft wurden – und es gab nie ein Treffen, wie es von der New York Post behauptet wurde. Joe Biden hatte stets gesagt, dass er sich mit seinem Sohn nicht über dessen Geschäftsaktivitäten unterhalten habe.

Twitter liess Nutzer von Mittwochnachmittag an keine Links zu dem Artikel mehr veröffentlichen oder verschicken. Twitter begründete das zunächst mit einem Verstoss gegen Regeln für durch Hacking erbeutete Inhalte. Später verwies der Dienst darauf, dass in dem Bericht abgebildete angebliche Mails unverschleierte E-Mail-Adressen enthielten. Das Vorgehen löste massive Kritik im Lager der Republikaner aus, während Beobachter auf die höchst mysteriösen Umstände des Artikels aufmerksam machen und Zweifel an den vorgebrachten E-Mails laut wurden.