Tim Berners-Lee (Bild: Wikipedia/ Paul Clarke/ CC)

Der britische Physiker und Informatiker Tim Berners-Lee (geb. 1955), der auch als Begründer des Internets gilt, hat einen "Vertrag" gegen den Missbrauch des World Wide Web vorgestellt. "Wenn wir jetzt nicht handeln, gemeinsam handeln, um das Netz vor jenen zu schützen, die ausbeuten, spalten und untergraben, dann riskieren wir, sein Potenzial für das Gute zu vergeben," erklärte der Physiker.

Laut dem Briten entspreche der "Vertrag für das Internet" einem "Fahrplan für den Aufbau eines besseren Internets". Berners-Lee stellte den „Vertrag“ zu Beginn des Internet Governance Forums der Vereinten Nationen in Berlin vor. Er rief die Regierungen auf, Gesetze und Regeln zu schärfen, und forderte von Unternehmen, das Streben nach Gewinn nicht auf Kosten von Menschenrechten und Demokratie durchzusetzen.

Seiner Ansicht nach müssten die Bürger die an der Macht Befindlichen zur Verantwortung ziehen, sie müssten ihre digitalen Rechte einfordern und dabei helfen, online eine „gesunde Diskussion“ zu pflegen.

Mehr als 150 Organisationen, darunter Konzerne wie Google, Microsoft und Facebook und Gruppen wie Reporter ohne Grenzen, unterstützen den „Vertrag für das Internet“. Auch Deutschland und Frankreich stehen dahinter. Deutschland ist erstmals Ausrichter des Forums, das von heute bis Freitag in Berlin stattfindet. Erwartet werden rund 5.000 Gäste aus mehr als 160 Ländern, darunter auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und der UNO-Generalsekretär Antonio Guterres.