Oracle soll als Technologiepartner das Geschäft von Tiktok in den USA retten (Bild: Oracle-Sitz, Foto: Tim Dobbelaere/ CC)

Die Tiktok-Eigentümerin Bytedance hat Microsofts Angebot abgelehnt, das US-Geschäft der populären Video-App TikTok zu übernehmen. Im Ringen um die Zukunft von Tiktok in den USA zeichnet sich dafür ein Deal in letzter Minute mit Beteiligung des Software-Konzerns Oracle als Technologiepartner ab.

Eine mögliche Rolle für Oracle könnte sein, die Daten amerikanischer Tiktok-Nutzer zu speichern. Trump bezeichnet Tiktok als Sicherheitsrisiko, weil über die App chinesische Behörden Zugriff auf Daten von Amerikanern bekommen könnten. Anfang August untersagte er US-Firmen und -Bürgern unter Verweis darauf Geschäfte mit Tiktok - dieses Verbot soll Mitte September greifen. Ohne einen Deal droht Tiktok damit das Aus in den USA. Trump betont vor wenigen Tagen, die Frist werde nicht verlängert. Sie läuft gemäss der Anordnung bis zum 20. September, während Trump mehrfach den 15. September als Stichtag nannte.

Mitte November soll zudem ein weiterer Trump-Erlass in Kraft treten, laut dem sich Bytedance von allen Daten von Nutzern in den Vereinigten Staaten trennen müsse. Auch darf Bytedance in den USA danach kein Eigentum mehr besitzen, das für den Betrieb von Tiktok genutzt werde. Tiktok weist die Vorwürfe zurück und betont unter anderem, dass Daten amerikanischer Nutzer nicht nach China übermittelt würden.

Oracle hat keine Erfahrung mit sozialen Medien - ist aber ein Anbieter von Cloud-Diensten und ist zum Beispiel einer der Dienstleister des Videokonferenz-Dienstes Zoom. Der 76-jährige Oracle-Mitgründer Larry Ellison gilt als einer der wichtigsten Trump-Unterstützer im Silicon Valley. Das "Wall Street Journal" berichtete, nun müssten das Weisse Haus und ein für ausländische Investitionen in den USA zuständiges Gremium dem Deal zustimmen. Auch die "New York Times" und der Finanzdienst Bloomberg schrieben, dass Oracle als Technologie-Partner auftreten solle. Tiktok lehnte einen Kommentar ab.

Zuvor hatte Microsoft wochenlang über einen Kauf des Tiktok-Geschäfts in den USA, Kanada, Neuseeland und Australien verhandelt. In der Nacht auf Montag gaben die Redmonder bekannt, mit ihrem Angebot gescheitert zu sein.