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Der schweizerische ICT-Wirtschaftsverband Swico hat an seiner 27. Generalversammlung beschlossen, die Präsenz in der Westschweiz zu verstärken, eine neue Arbeitgeberplattform spezifisch für ICT-Anbieter bereit zu stellen und neue politische Wege mit der Unterstützung des BÜPF-Referendums zu beschreiten. Ausserdem ist Barbara Josef (5to9) in den Vorstand gewählt worden.

Wie Swico in einer Aussendung schreibt, tangiere die weiter vorangetriebene Regulierung der Wirtschaftstätigkeit die ICT-Anbieter mittlerweile in einem solchen Ausmass, dass es der Verband als Notwendigkeit sehe, sich auf politischer Ebene deutlich stärker einzumischen als bisher. So gehöre der Verband zu den ersten, die öffentlich dazu aufforderten, das Arbeitsgesetz zu revidieren. Dieses sei in Bezug auf die Arbeitszeiterfassung von Wissensarbeitern komplett überholt und erweise sich immer mehr als Hemmschuh für innovative Firmen. Ein weitere politisch motivierte Behinderung der Wirtschaft sei die Kürzung der Kurzaufenthalter-Kontingente. Ihretwegen könnten bisweilen ganze Projekt- und Entwickler-Teams, die weitgehend aus Schweizer bestünden, nicht arbeiten, weil ein entscheidender Spezialist aus dem Ausland nicht zugezogen werden könne. Und ein Novum in der Verbandsgeschichte sei die Unterstützung eines Referendums. Zusammen mit einer politisch breiten Allianz von Jungparteien, Wirtschaftsvertretern und Organisationen bekämpfe Swico bereits seit mehreren Jahren die nun vom Parlament durchgewunkene Revision des Bundesgesetzes betreffend die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs (BÜPF).

Arbeitgeber-Plattform und französischer Webseite
Mit der neuen ICT-Arbeitgeber-Plattform läuft bei Swico zudem ein Projekt, das Mitgliedern den Zugriff auf Wissen in Arbeitgeber-Fragen eröffne, die insbesondere für die ICT-Branche relevant seien. Das Angebot an Merkblättern, Mustervorlagen und Formularen sei auf die konkreten Bedürfnisse der Arbeitgeber ausgerichtet, entspreche einem Wunsch der ICT-Anbieter und fülle eine Lücke im bisherigen Verbandsangebot. Die Arbeitgeber-Plattform ist, wie die gesamte Swico-Webseite, jetzt auch in Französisch verfügbar, der Mitteilung weiters zu entnehmen. Das Angebot für die französischsprachige Schweiz sei bisweilen deutlich unterentwickelt gewesen. Ein Umstand, dem die zweisprachige Webseite nun als erste Massnahme entgegenwirken soll. Das Gros der Angebote, darunter auch das Swico Issue Management, steht laut Swico ab sofort auch in Französisch zur Verfügung. Dies schaffe die Grundlage für die vom Vorstand beschlossene sukzessive Expansion in die Westschweiz.

Wechsel im Vorstand
Zu einem Wechsel ist es im Vorstand gekommen. Marco Dottarelli, seit 2012 im Swico-Vorstand, trat vergangenes Jahr in den Ruhestand und hat in diesem Zusammenhang sein Amt als Vorstandsmitglied per 1. Mai 2016 niedergelegt. Die Generalversammlung hat nun Barbara Josef an seiner Stelle in den Vorstand gewählt. Josef hat im Januar 2016 gemeinsam mit einer Partnerin das Beratungsunternehmen 5to9 gegründet. Zuvor war sie viele Jahre Leiterin Kommunikation und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Schweiz, ab Juli 2013 leitete sie auch das gesellschaftliche Engagement des Softwareriesen in der Schweiz. Josef studierte unter anderem Betriebswirtschaftslehre an der Universität St.Gallen sowie Kommunikation an der Universität Lugano. Ihre grösste Leidenschaft gilt gemäss den Angaben dem Thema "Zukunft der Arbeit" – insbesondere den Veränderungen auf Individuen und Teams. Unter anderem war sie Mitgründerin des "Home Office Days" (heute "Work Smart") im Jahr 2009.