Vorläufig down: Rechner 'Euler' an der ETH Zürich Bild: ETH)

Cyber-Angreifer haben mehrere europäische Hochleistungsrechner attackiert, darunter auch Supercomputer der ETH Zürich. Die Rechner Leonhard und Euler sind ETH-Angaben zufolge auf unbestimmte Zeit nicht zugänglich. Dies bleibe so, bis geklärt sei, wie der Hack passiert sei und wie die Systeme gegen die Hacker geschützt werden könnten, heisst es auf der Statusseite der ETH. Der Unterbruch könne mehrere Tage oder möglicherweise auch Wochen dauern.

Wie die "Süddeutscher Zeitung" berichtet, waren auch Rechner in Garching bei München betroffen: Dieter Kranzlmüller, Leiter des Leibniz-Rechenzentrums, kann sich nicht erklären, was die Hacker wollten. "Jemand ist eingedrungen und hat das System manipuliert. Wir wissen aber nicht genau, was er gemacht hat", sagte er gegenüber der Süddeutschen. Die betroffenen Maschinen seien sicherheitshalber "von der Aussenwelt abgeschottet" worden, die Benutzer und die zuständigen Behörden seien informiert worden.

Einer Meldung der Internetplattform Ggolem.de zufolge sind neben dem Leibniz Supercomputer Centre in Garching auch der Rechner Hawk am High Performance Computing Center in Stuttgart sowie die Rechner Jureca, Judac und Jewels am Rechenzentrum in Jülich betroffen. Darüber hinaus seien auch die Hochleistungsrechner BW Unicluster 2.0 und ForHLR II am Karlsruher Institut für Technologie sowie das BW Forcluster Nema in Freiburg gehackt worden, schreibt der Spiegel.

In der Schweiz ist aber nicht nur die ETH Zürich von den Hackerangriffen betroffen. Auch das nationale Hochleistungsrechenzentrum (CSCS) in Lugano hat einen Angriff bestätigt. Der Piz Daint etwa ist seit 2013 in Betrieb und ist momentan auf Platz sieben der schnellsten Rechner weltweit. Laut dem stellvertretenden Direktor Michele De Lorenzi sei wie bei der ETH Zürich auch beim CSCS jener Teil des Systems kompromittiert worden, der für den Benutzerzugriff zuständig sei. Die Forschung sei allerdings nur am Rande betroffen, da deren Berechnungen meist über Monate oder gar Jahre dauerten, betont De Lorenzi.