Sunrise partnert mit Salt beim Glaserfaserausbau (Foto: Karlheinz Pichler)

Sunrise und Salt wollen im Bereich Glasfaserausbau künftig gemeinsame Sache machen und damit einen Gegenpart zum Branchenprimus Swisscom schaffen. Im Rahmen einer nun unterzeichneten strategische Partnerschaft soll "eine führende Plattform im Bereich 'Fiber to the home' (FTTH)" auf die Beine gestellt werden, wie die beiden Konzerne verlauten lassen. FTTH bedeutet, dass die Glasfaser bis ins Haus gelegt wird.

Der Rollout soll über Swiss Open Fiber erfolgen, einem Joint Venture, das von Salt und Sunrise eigens dafür gegründet wurde und bei gleichen Aktienteilen mit einem künftigen Kapitalpartner gehalten werden soll. Es seien bereits Gespräche mit potenziellen Partnern und Banken aufgenommen worden, heisst es. Der Netzbau selber soll dann bereits im vierten Quartal des laufenden Jahres starten. Laut den Angaben soll der Ausbau in denjenigen Gebieten erfolgen, die heute nicht ausreichend mit Breitband versorgt seien. Die Digitalisierung solle damit auch in nichtstädtischen Gebieten vorangetrieben werden. Ziel sei es, mit einer Gesamtinvestition von bis zu 3 Milliarden Franken über die nächsten fünf bis sieben Jahre 1,5 Millionen Haushalte zu erreichen, betonen Sunrise und Salt. Verwaltungsratspräsident der neuen Firma soll Marc Furrer werden, der ehemalige Präsident der Eidgenössischen Kommunikationskommission Comcom.

Die gemeinsam geschaffene Plattform werde für sämtliche Marktteilnehmer zugänglich sein, betonen die beiden Partner. Das Joint Venture "Swiss Open Fiber" werde dabei mit Swiss Fibre Net ("SFN") zusammenarbeiten, welche den Aufbau und die operativen Tätigkeiten im Rahmen einer strategischen Partnerschaft unterstützen werde. Der rasche FTTH-Ausbau soll Vorteile für alle Partner und Kunden von SFN bringen.

Die Initiative werde die Verbreitung hochmodernster Breitbandangebote beschleunigen und "die Versorgung der Schweiz mit Glasfaserinfrastrukturen im Vergleich zu anderen europäischen Ländern deutlich verbessern", streicht Sunrise-CEO André Krause in der Mitteilung hervor. Und Salt-CEO Pascal Grieder spricht von einem "einzigartigen Projekt". Darüber hinaus ermutigt er Gemeinden und Versorgungsunternehmen, die sich mit der Bereitstellung eines FTTH-Netzes befassen, "sich an uns zu wenden". Swiss Open Fiber sei für Geschäfte offen.