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Laut Meinung des Mitgründers und Chefs der Suchmaschine Neeva, Sridhar Ramaswamy, werde der Fortschritt bei künstlicher Intelligenz, die eigenständig Sätze formulieren könne, bald verändern, wie Menschen Software nutzten. Er und andere Google-Rivalen sehen einen guten Zeitpunkt, um einen Angriff auf die Dominanz der führenden Internet-Suchmaschine zu starten.

Ramaswamy ist ein langjähriger Google-Manager, der bei der Alphabet-Tochter unter anderem für das Werbegeschäft zuständig war. Er gründete 2019 eine konkurrierende Suchmaschine. "Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass die Google-Suche letztlich ein Produkt für Werbekunden ist" - und nicht für Nutzer, erklärte er nun im Rahmen der Innovationskonferenz DLD in München.

Für Brendan Eich von Brave, die Webbrowser und auch eine Suchmaschine entwickelt, sind Googles Suchergebnisse zwar immer noch gut, aber schlechter als früher. Einen Grund sieht er darin, dass Google die Sucherergebnisse mit seinen eigenen Angeboten ausfülle.

Sowohl Neeva als auch Brave sind auf den Schutz der Privatsphäre und Alternativen zu Googles Werbemodell ausgerichtet. Neeva komme mit rund 50 Mitarbeitenden und einigen Millionen Dollar an Infrastruktur-Kosten aus, betonte Ramaswamy. Er hofft auf ein Abo-Modell: 20 Millionen bis 30 Millionen zahlende Nutzer sollten reichen, um profitabel zu sein, meint er. Die grösste Hürde sei jedoch nicht das Geldverdienen, sondern die Nutzer überhaupt dazu zu bringen, eine andere Suchmaschine als Google erst auszuprobieren. Man müsse eine drastisch bessere Suchqualität bieten, damit die Leute umstiegen. Brave wiederum habe einige Tausend Abo-Kunden, die für eine Version ohne Werbung zahlten, sagte Eich.