Disney+: Bislang verbucht der Service ein Verlustgeschäft (Foto: disneyplus.com)

US-Mediengigant Disney hat im heiss umkämpften Streaming-Markt einen wichtigen Wendepunkt erreicht. Während man in den vergangenen Jahren Milliarden von Dollar in die Hand nehmen musste, um die drei hauseigenen Streaming-Plattformen Disney+, Hulu und ESPN+ zu vermarkten, soll das bisherige Verlustgeschäft 2024 endlich profitabel werden. Ob sich die Investitionen bald lohnen, hänge aber auch vom generellen wirtschaftlichen Umfeld ab, so die Firmenleitung.

"Wir sind davon überzeugt, auf einem guten Weg in Richtung eines profitablen Streaming-Geschäfts zu sein", zitiert "BBC News" Disney-CEO Bob Chapek. Aus seiner Sicht sei man in punkto Profitabilität an einem wichtigen Wendepunkt angelangt. "Bis 2024 sind wir profitabel - vorausgesetzt, es gibt keine grösseren Störungen des ökonomischen Klimas", betont der Experte.

Betrachtet man die Zahlen, die Disney vorgelegt hat, zeichnet sich ein ambivalentes Bild. So kann der US-Konzern eigenen Angaben zufolge zwar mittlerweile mehr als 235 Millionen Abonnenten auf seinen drei Streaming-Portalen verzeichnen und hat damit auch seinen stärksten Konkurrenten Netflix (223 Millionen Abo-Kunden) überholt. Wirtschaftlich betrachtet, musste im Streaming-Bereich allerdings ein Verlust von an die 1,5 Mrd. Dollar (1,49 Mrd. Euro) weggesteckt werden.

Obwohl Disney+ in den drei Monaten bis zum September über zwölf Millionen neue Abo-Kunden gewinnen konnte, wirkt sich das grosszügig angelegte Engagement am boomenden Streaming-Markt zumindest im Moment noch negativ auf das Gesamtergebnis des Konzerns aus. Dessen Umsatz lag mit einem Plus von 23 Prozent im gesamten Geschäftsjahr deutlich hinter den Erwartungen, was auch dazu führte, dass die Aktien des Unternehmens um fünf Prozent absackten. Begründet wird das aber auch mit einem schwächelnden traditionellen Film- und TV-Geschäft, das mit steigenden Produktionskosten und sinkenden Werbeeinahmen zu kämpfen hat.