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Der japanische Elektronikriese Sony will mit der Herstellung optischer Speichermedien sukzessive aufhören. Grund dafür ist, dass die Nachfrage, DVDs oder Blu-rays zu brennen, in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen ist. In Reaktion auf diesen Rückgang bei der privaten Nutzung solcher Speichermedien will Sony gemäss dem Newsblog AV Watch nun keine DVDs und Blu-ray-Discs mehr für Endkunden produzieren.

AV Watch zufolge soll die Produktion im Werk in der Präfektur Miyagi stufenweise heruntergefahren werden. Dadurch sollen rund 250 Jobs wegfallen. Sony habe nicht vor, die Produktion an einen anderen Standort zu verlagern, heisst es.

Da zum Transport von Daten schon lange keine Discs mehr eingesetzt werden, ist das Business mit Rohlingen kaum mehr rentabel. Auch zur Langzeitdatenspeicherung sind DVDs und Blu-rays nicht mehr sehr beliebt. Festplatten beziehungsweise SSDs mit ihren viel höheren Schreibgeschwindigkeiten insbesondere für regelmässige Backups sind dafür viel besser prädestiniert.

Von der Einstellung betroffen sind diverse Discs für Verbraucher sowie das Optical Disc Archive, ein Datenarchivierungssystem auf Basis von Blu-ray-ähnlichen Discs. Die Umstellung soll sich teilweise auch auf die Produktion von Magnetbändern auswirken. Sony wolle mit diesen und weiteren Umstrukturierungsmassnahmen die restliche Produktion wieder profitabel machen.

Der eigene Blu-ray-Player wird damit aber noch nicht überflüssig, denn die Japaner wollen das Geschäftssegment solange weiterbeliefern, als es sich noch als rentabel erweist. Mit der PS5 und der XBox bietet Sony, aber auch Konkurrent Microsoft noch immer Konsolen mit optischem Laufwerk an. Allerdings sind auch "Digital only"-Varianten verfügbar, wo man Videospiele digital beziehen muss. Mit dem Aufstieg von Spielevertriebsplattformen für den PC wie Steam scheint auch im Gaming-Bereich das Aus der physischen Disk bevorzustehen.

Zur Erinnerung: Sony brachte 2006 die ersten Blu-ray-Discs in die Regale. Bei diesen wird ein kurzwelligerer Laser zum Schreiben bzw. Lesen als bei DVDs verwendet. Dieser erzeugt winzige Kerben auf der Oberfläche der Discs, die im Anschluss wieder eingelesen werden können. Die kürzere Wellenlänge erlaubt es, auf derselben Fläche mehr Daten abzuspeichern.

Aber nicht nur Sony, sondern auch Disney springt auf den "Digital only"-Zug auf und leitet zumindest in Australien und Neuseeland das Ende der DVD- und Blu-ray-Ära ein. Mitschuld dürften Streamingdienste wie das hauseigene Disney+ sein.