Übernimmt ARM: Nvidia (Bild: Pixabay)

Worüber bereits seit Tagen spekuliert wird, schein nun fix: Der japanische Telekommunikations- und Medienriese Softbank trennt sich von der britischen Chip-Designerin ARM (vormals Advanced Risc Machines) und händigt sie in einem rund 40 Milliarden Dollar schweren Deal der kalifornischen Grafikkarten-Herstellerin Nvidia aus. Allerdings erfordert die Übernahme noch die Zustimmung von Wettbewerbshütern rund um die Welt, und da könnte es angesichts der Bedeutung von ARM doch beträchtliche Widerstände geben.

Von ARM stammt die Grund-Architektur der Chips, die in praktisch allen Smartphones und den weitaus meisten Tablet-Computern verwendet werden. Auf Basis der ARM-Designs entwickeln unter anderem Apple und Samsung die Prozessoren für ihre Smartphones. Auch der Chipkonzern Qualcomm, dessen Prozessoren in vielen Android-Telefonen stecken, greift darauf zurück. Die ARM-Architekturen setzten sich in Smartphones gegen Chip-Systeme des Halbleiter-Riesen Intel durch - unter anderem weil sie deutlich stromsparender arbeiten. Jetzt steht die Technologie auch vor dem Sprung in den PC-Markt: Apple stellt seine Mac-Computer auf ARM-Technologie um, ein erstes Modell wird noch in diesem Jahr erwartet.

Nvidia betont, das das Hauptquartier von ARM weiterhin in Grossbritannien, also in Cherry Hinton (Cambridge), bleiben soll und um Forschung für Robotik, autonomes Fahren und das Gesundheitswesen ausgebaut werde.

Softbank hatte ARM vor vier Jahren für rund 32 Milliarden Dollar gekauft und von der Börse genommen. Jetzt bekommt der japanische Konzern Nvidia-Aktien im Wert von 21,5 Milliarden Dollar sowie 12 Milliarden Dollar in bar. Später kann Softbank noch weitere fünf Milliarden Dollar in bar oder Aktien bekommen, wenn bestimmte Ergebnisziele erreicht werden. Ausserdem gibt Nvidia noch Aktien im Wert von 1,5 Milliarden Dollar an die ARM-Belegschaft aus.