Donald Trump: Twitter und Facebook sperren Konten (Bild Pixabay/ GDJ)

Als Folge der Erstürmung des US-Capitols in Washington haben grosse Social-Media-Plattformen die Konten des abgewählten Präsidenten Donald Trump temporär blockiert. Der Mikroblogging-Dienst Twitter etwa sperrte den Account des scheidenden Amtsinhabers für zwölf Stunden. Darüber hinaus drohte Twitter Trump überdies mit einem dauerhaften Ausschluss von seiner bevorzugten Kommunikationsplattform. Auch Facebook sperrte die Seite des Präsidenten für vorerst 24 Stunden.

Als Grund für den drastischen Eingriff machte Twitter die "wiederholten und schwerwiegenden" Verstösse Trumps gegen die Richtlinien des Unternehmens im Kampf gegen Falschinformationen geltend. Sollte Trump drei gestern gepostete Mitteilungen mit mutmasslichen Falschinformationen zur Präsidentschaftswahl vom November nicht selbst löschen, werde sein Konto dauerhaft gesperrt. Kurz zuvor hatte Twitter die drei Botschaften zunächst entfernt.

Desweiteren schränkte Twitter auch die Verbreitung und Kommentierung von Botschaften ein, die zum Sturm auf den Sitz des Kongresses in Washington angefacht hatten. Diese Tweets konnten nicht mehr weiterverbreitet, kommentiert oder mit einem Like versehen werden. Twitter begründete den Schritt mit dem "Risiko von Gewalt".

Neben Twitter ging mit der Zuckerberg-Firma Facebook ein weiterer grosser Onlinedienst gegen Trump vor. Der abgewählte Präsident könne dort für zunächst 24 Stunden nichts mehr veröffentlichen, gab der Konzern bekannt. Trump verstärke mit seinen jüngsten Botschaften das "Risiko der andauernden Gewalt, anstatt es zu verringern", erklärte Facebook. Zuvor hatte Facebook eine Videobotschaft Trumps an seine demonstrierenden Anhänger gelöscht. "Es handelt sich um einen Notfall, und wir ergreifen angemessene Notfallmassnahmen", betonte Facebook-Vizechef Guy Rosen.

Dieses Video lief auch auf Twitter und Youtube, wo es ebenfalls entfernt wurde. In dem Clip hatte Trump seine radikalen Anhänger nach der Erstürmung des Kapitols in Washington zwar dazu aufgerufen, "nach Hause" zu gehen. Allerdings wiederholte er zugleich seine Behauptungen zu vermeintlichem Wahlbetrug und versicherte seinen Anhängern: "Wir lieben euch."