Symbolbild: Pixelio/ Marc Boberach

Die Benützung von Bargeld als Zahlungsmittel ist in der Schweiz in den letzten drei Jahren drastisch zurückgegangen. Dies belegt eine Erhebung, die die Schweizerische Nationalbank (SNB) durchgeführt hat. Demnach wurden vergangenes Jahr noch 43 Prozent der Einkäufe mit Banknoten und Münzen bezahlt, nachdem 2017 noch 70 Prozent der Transaktionen mit Bargeld getätigt wurden.

Wie SNB-Vizepräsident Fritz Zurbrügg betont, zeigten die Umfrageergebnisse, dass Bargeld, gemessen an der Anzahl der getätigten Zahlungen, zwar weiterhin das von der Schweizer Bevölkerung am häufigsten genutzte Zahlungsmittel ist. Doch bargeldlose Zahlmethoden mittels Debit- und Kreditkarten sowie mobilen Bezahl-Apps hätten stark zugelegt, angetrieben auch von der Coronavirus-Pandemie.

Gemäss der SNB-Studie stieg der Anteil der Zahlungen per Debitkarte seit 2017 um die Hälfte auf 33 Prozent, der per Kreditkarte verdreifachte sich nahezu auf 13 Prozent. Und gemessen am Transaktionswert verdrängte die Debitkarte mit 33 Prozent Anteil die Scheine und Münzen sogar vom Spitzenplatz: Auf Bargeld entfielen 24 Prozent. Schweizer aber auch Deutsche hängen traditionell an Bargeld, der Anteil an den Zahlungsmitteln ist im internationalen Vergleich hoch. In Schweden dagegen wird ein Grossteil der Transaktionen bereits mit Karten oder elektronisch abgewickelt.

Laut Umfrage hat in der Schweiz die Nutzung von mobilen Bezahl-Apps wie Apple Pay, Google Pay oder Twint stark zugelegt. Gemessen am Transaktionsvolumen und -wert kamen sie vergangenes Jahr auf einen Anteil von fünf beziehungsweise vier Prozent, nachdem diese Bezahlform 2017 praktisch nicht genutzt wurde. Der SNB zufolge haben 48 Prozent der Mobiltelefonbesitzer eine Bezahl-App installiert, nachdem es drei Jahre zuvor lediglich elf Prozent waren. Zahlreiche Experten gehen davon aus, dass Bezahlen per Handy in den kommenden Jahren der grosse Gewinner sein wird.

Gefragt bleibt Bargeld zur Wertaufbewahrung. Etwa zehn Milliarden Franken halten Privatpersonen in der Schweiz in Form von Bargeld, schätzt die SNB. Das entspreche etwa zwölf Prozent des gesamten Bargeldumlaufs. 70 Prozent der Befragten gaben an, Bargeld aufzubewahren, wobei die Mehrheit weniger als 1000 Franken halte. Als Hauptgründe für die Bargeldreserve wurden die sofortige Verfügbarkeit im Bedarfsfall und die Vorsorge für Krisensituationen genannt.