Forscher Shyam Gollakota von der University of Washington hat einen Sensor mit Funk-Funktion entwickelt, der an einem Fallschirm hängt, in dessen Mitte besonders leichte, kleine Solarzellen platziert sind. Er ist zwar etwa 20 Mal schwerer als der Löwenzahnsamen einer "Pusteblume", kann aber, einmal freigesetzt von einer Drohne, bis zu 100 Meter weit schweben, ehe er wieder auf der Erde ankommt.

Drahtlose Sensoren sind im Umweltschutzbereich wertvolle Helfer zur Dokumentation von Veränderungen der Temperatur, der Feuchtigkeit und anderer Parameter. Sie auf grossen Flächen zu verteilen, ist jedoch eine aufwendige Sache. Man könnte sie auch mit Antrieben ausstatten, doch das würde die Kosten massiv hochtreiben. Zudem wären Batterien nötig, die besser nicht mit der Umwelt in Berührung kommen. Wenn das Gerät, das bis zu vier Sensorsysteme transportieren kann, auf der Erde ankommt, beginnt es mit der Messarbeit. Die gesammelten Daten übermittelt es per Funk an einen Empfänger, der bist zu 60 Meter entfernt sein kann. Den zum Messen und für die Datenübermittlung benötigten Strom liefern die Solarzellen.

"Mit einer einzigen Drohne kann man tausende Sensoren meiner Bauart aussetzen. Alle werden vom Wind davongetragen, wobei sie sich über eine grosse Fläche verteilen. Weil Wind niemals gleichmässig weht", sagt Gollakota. Man könne sehr schnell ein komplettes Sensornetz erstellen, das aus 1.000 und mehr Geräten besteht. Würde man es mit herkömmlichen Methoden auslegen, brauchte man Wochen, meint er. Gollakota und sein Kollege Vikram Iyer haben 75 Designs getestet, um den besten Fallschirm zu formen. Die abstehenden feinen Härchen verbanden sie mit einem Ring, damit sie nicht wegklappen. Derart ausgerüstet, erzielten sie einen stabilen Flug und gute Landeergebnisse. 95 Prozent der Sensoren kamen in aufrechter Position an, sodass die Solarkollektoren freilagen und Strom erzeugten.