Symbolbild:Shutterstock

In der Schweiz überprüft mehr als die Hälfte der Bevölkerung ihre körperlichen Aktivitäten selber mit dem Smartphone, der Smartwatch oder sonstigen Helfern. Die Anzahl Schritte, das eigene Schlafverhalten und die Pulsfrequenz sind besonders hoch im Kurs bei den Self-Trackern. Österreicher teilen diese Leidenschaft, die Deutschen sind eher Tracking-Muffel.

Der Begriff Self-Tracking bezeichnet allgemein die Erfassung und Analyse von Daten, die die eigene Person betreffen. Darunter fallen Bereiche wie Ernährung, Bewegung oder Schlaf. Im Rahmen einer vom Online-Händler Digitec Galaxus in Auftrag gegebenen repräsentativen GfK-Studie gaben rund 2500 Personen aus der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) an, ob sie ihre körperlichen Aktivitäten messen – und falls ja, weshalb und womit.

Mehr als die Hälfte der befragten Personen in der Schweiz (52,2 Prozent) und in Österreich (52,7 Prozent) trackt ihre körperliche Aktivität. In Deutschland hat man am wenigsten Lust auf Self-Tracking: Bei den Deutschen sind es nur 40,8 Prozent der Studienteilnehmenden, die Schritte, Kalorien & Co zählen. 59,2 Prozent tun es nicht – 38,7 Prozent davon geben zudem an, auch nicht damit anfangen zu wollen.

Männer und Frauen sind ähnlich trackingfreudig. In Deutschland und in der Schweiz haben die Frauen leicht die Nase vorn – in Österreich ist es umgekehrt.

Bei der Altersverteilung weisen die Schweiz und Österreich Parallelen auf: Je älter die befragte Person, desto eher trackt sie. Von den 50- bis 74-jährigen Schweizerinnen und Schweizern überprüfen 54,1 Prozent ihre körperlichen Aktivitäten mit dem Smartphone, der Smartwatch oder einem anderen Gerät. In Österreich sind es sogar 54,5 Prozent. In Deutschland ist das Gegenteil der Fall: Dort tracken die älteren Generationen kaum. Je jünger die Befragten, desto eher sammeln sie Daten über ihre körperlichen Aktivitäten.

Auch die Bildung scheint einen Einfluss aufs Trackingverhalten zu haben: In Deutschland und der Schweiz sind es Befragte mit hoher Schulbildung, die prozentual am häufigsten tracken. In Österreich sind Akademikerinnen und Akademiker nicht trackingfreudiger als ihre Landesgenossinnen und -genossen ohne Studium und ohne Matura.

Der Grossteil der befragten Personen überprüft ihre körperlichen Aktivitäten aus Interesse an den Resultaten. Als zweitwichtigster Grund wird "um mich mehr zu bewegen" angegeben. Auch der Spass sollte nicht zu kurz kommen: In Deutschland und der Schweiz ist "weil es mir Spass macht" der drittwichtigste Grund, weshalb man trackt. Für Österreicherinnen und Österreicher ist das Gewichtsmanagement relevanter als der Spass beim Tracken.

Für alle drei Länder gilt: Männer gewichten den Spassfaktor beim Tracken generell stärker als Frauen. Frauen erhoffen sich mehr Bewegung im Alltag als Folge des Self-Trackings.

Die befragten Personen in der Schweiz, Österreich und Deutschland sind sich einig: Die Anzahl Schritte ist der wichtigste Wert beim Self-Tracking. Auf Platz zwei folgen in Österreich und Deutschland der Puls – Schweizerinnen und Schweizer wissen lieber über ihr Schlafverhalten Bescheid. Auf dem Bronzeplatz unterscheiden sich die Präferenzen nach Land: Puls, Schlaf oder Kalorienverbrauch werden als wichtig erachtet.

Zusatzinfo: Ihre Muskelmasse tracken im gesamten DACH-Raum vor allem die Jungen. Das Pumpen im Gym inklusive Self-Tracking scheint bei den jüngeren Generationen verbreiteter zu sein.

In der Schweiz unterscheiden sich die Resultate zwischen der Deutschschweiz und der Romandie: Menschen in der Deutschschweiz finden Werte wie "Puls" und "Schritte" wichtiger. In der französischsprachigen Schweiz erachten die befragten Personen "Gewicht", "Muskelmasse" und "Fettanteil" als relevanter.

Im DACH-Raum ist das Smartphone das beliebteste Gerät, um seine körperlichen Aktivitäten zu tracken. In der Schweiz ist es mehr als die Hälfte der befragten Personen, die sich via App einen Überblick über Schlafverhalten, Anzahl Schritte oder Kalorienverbrauch verschafft. Auch in Österreich ist das Smartphone der beliebteste Tracking-Helfer, die Deutschen hingegen verwenden dafür lieber ihre Smartwatch.

Es sind vor allem die jungen Generationen, die das Smartphone zum Tracken verwenden: In der Schweiz sind es 54,6 Prozent der befragten Personen zwischen 15 und 29 Jahren. In Deutschland und Österreich umfasst die jüngste Altersgruppe 18- bis 29-Jährige: Davon nutzen 50,5 Prozent respektive 49,5 Prozent das Smartphone als Tracking-Tool. Nur in Österreich überflügeln die Silversurfer die Generation Smartphone: 52,8 Prozent der 50- bis 59-Jährigen tracken mit dem Handy.

Pulsgurte sind tendenziell eher bei älteren Personen in Gebrauch: In Österreich sind die "Heavy User" 70 Jahre alt und älter (15,7 Prozent). In Deutschland sind es die 40- bis 49-Jährigen (10 Prozent). In der Schweiz sind Pulsgurte am wenigsten gefragt – am häufigsten werden diese von den 30- bis 49-jährigen Sportlerinnen und Sportlern (7,7 Prozent) getragen.

Self-Tracking im DACH-Raum in Prozent (Bild: Digitec Galaxus)
Self-Tracking im DACH-Raum in Prozent (Bild: Digitec Galaxus)
Geräte, mit denen am liebsten getrackt wird (Bild: Digitec Galaxus)
Geräte, mit denen am liebsten getrackt wird (Bild: Digitec Galaxus)