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Im ersten Quartal dieses Jahres haben die zehn erfolgreichsten Self-Care-Apps in den USA einen Umsatz von 15 Mio. Dollar für iOS und Android sowie einen weltweiten Umsatz von 27 Mio. Dollar erwirtschaftet. Das zeigt eine aktuelle Studie von Sensor Tower.

Laut den Researchern haben die Top-10-Wellness-Apps - zum Beispiel für Achtsamkeit und Meditation - in den ersten drei Monaten dieses Jahres weltweit rund 170 Prozent mehr Umsatz erzielt als noch im ersten Quartal 2017. Self-Care-Apps liegen im Trend. Experten sehen die starke Internetnutzung als Treiber. Durch die breiten Informationsressourcen steige das Bewusstsein für die Selbstversorgung im Allgemeinen.

Gegenstimmen behaupten jedoch, dass der immerwährende Nachrichtenzyklus im Internet mit den deprimierenden Nebenwirkungen von sozialen Medien zu tun hat und zu einem wachsenden Bedarf an Selbsthilfe-Tools führt. Anknüpfende Studien zeigen jedoch auch, dass Millennials heute eher später heiraten und daher auch erst später Eigenheime erwerben. Den Studienautoren zufolge führt dies möglicherweise dazu, dass diese mehr Zeit haben, um selbstbestimmt zu bleiben, da sie nicht mehr die gleichen "ablenkenden Aufgaben" wie ihre Eltern hätten. Demnach würden sich junge Erwachsene mehr mit sich selbst beschäftigen.

Apple hat Self-Care-Apps zum Beispiel zu einem der vier wichtigsten Trends für das Jahr 2017 erklärt: "Noch nie zuvor gab es so viele Apps, die speziell auf mentale Gesundheit, Achtsamkeit und Stressabbau ausgerichtet waren", so ein Sprecher. Allerdings seien nicht alle Self-Care-Apps ein Ersatz für die traditionelle psychische Gesundheitsversorgung. Einige der Apps zur Gesprächstherapie erwiesen sich in der Studie als unwirksam, teuer, inkonsistent in der Qualität der angebotenen Pflege und im schlimmsten Fall als potenziell gefährlich für Nutzer.