Gerichtsverhandlungen: Auch hier setzte sich die Videotechnik durch (Bild: Fotolia/Arahan)

Die Corona-Pandemie hat der Digitalisierung und der Modernisierung der Technik insgesamt an den Gerichten in Schleswig-Holstein einen kräftigen Schub gegeben. So wurden von Juni 2020 bis Februar dieses Jahres höchstwahrscheinlich deutlich mehr als 1000 Verhandlungen so geführt, dass Beteiligte per Video zugeschaltet waren. Dies geht aus der Antwort des Schleswig-Holsteinischen Justizministeriums auf eine Anfrage eines SSW-Landtagsabgeordneten hervor.

Demnach kamen in dem genannten Zeitraum in den vier Landgerichten, den Amtsgerichten Kiel und Lübeck sowie am Oberlandesgericht 866 Videoverhandlungen zusammen. SSW ist der Südschleswigsche Wählerverband, eine von der dänischen Minderheit in dem Bundesland gegründete Partei.

Spitzenreiter war im Bundesland dabei das Landgericht Kiel mit 222 Verhandlungen per Video, gefolgt vom Landgericht Lübeck mit 151. Für die 20 weiteren Amtsgerichte im Land lagen keine Angaben vor. Die tatsächliche Nutzung von Videokonferenzen liege schon deshalb über den genannten Zahlen, weil für viele Gerichte keine Zahlen ermittelt werden konnten, schreibt das Ministerium. Ausserdem seien mit der Abfrage des Oberlandesgerichts nicht alle Termine erfasst worden. Die Zahlen enthalten auch nicht die Videonutzung für Besprechungen und Schulungen.