Twitter: Chef Elon Musk in der Menschenrechtskritik (Bild: Pixabay)

Mit einem offenen Brief übt UNO-Menschenrechtschef Volker Türk am neuen Twitter-Eigentümer Elon Musk herbe Kritik und fordert von diesem einen verantwortungsvollen Betrieb der globalen Plattform. Berichte, wonach Musk diese Woche fast alle Experten für Menschenrechte und Ethik bei Twitter gefeuert habe, seien "kein ermutigender Auftakt" für Musks Ära bei Twitter, so der UNO-Hochkommissar.

"Twitter ist Teil einer globalen Revolution, die unsere Kommunikation revolutioniert hat. Aber ich schreibe mit Sorge und Unbehagen über unsere digitale Öffentlichkeit und die Rolle, die Twitter darin spielt", so Türk. Menschenrechte müssten unter Musks Führung eine zentrale Rolle in dem Unternehmen einnehmen, so die Forderung des österreichischen UNO-Diplomats. Twitter solle auch weiterhin Verantwortung übernehmen, um Desinformation und Verhetzung zu bekämpfen. Türk erinnerte daran, dass Hass im Netz und Falschinformationen zu CoV-Impfungen bereits konkrete Schäden angerichtet hätten. Gleichzeitig müsse Twitter auch die Redefreiheit vor Regierungen schützen, die dieses Recht einschränken wollten, schrieb er.

Nach einer Reihe widersprüchlicher Signale von Elon Musk zur künftigen Ausrichtung von Twitter haben grosse Werbekunden wie Volkswagen, der Pharmakonzern Pfizer und der Lebensmittelriese Mondelez verschreckt ihre Anzeigen auf Eis gelegt, da sie diese nicht neben negativen Inhalten sehen wollen. Der Milliardär betonte einerseits, dass die Regeln zu den Inhalten der Plattform weiterhin Gültigkeit hätten. Andererseits kritisierte er wiederholt einen Mangel an Redefreiheit bei Twitter.