Symbolbild: Equinix

Die private Konnektivität an der Digital Edge soll im Emea-Raum (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) künftig jährlich durchschnittlich um 51 Prozent zunehmen und insgesamt eine Bandbreitenkapazität von mehr als 13'300 Tbit/s überschreiten, was einem jährlichen Datenaustauschvolumen von 53 Zettabytes entspräche. Dies belegt die neueste Ausgabe des "Global Interconnection Index" (GXI), einer von Equinix jährlich veröffentlichten Marktstudie. Mit dieser Bandbreite könnte jeder einzelne Mensch auf der Welt eine komplette Staffel der TV-Serie Game of Thrones in ultrahoher Auflösung in weniger als einem Tag herunterladen.

Gemäss dem Index bildet die Interconnection-Bandbreite – also die Kapazität für den direkten und privaten Datenaustausch zwischen wichtigen Geschäftspartnern – eine wesentliche Grundlage für das digitale Geschäft. Darüber hinaus bestätigt die Studie, dass Unternehmen wachsende Datenmengen und steigende Datenaustauschgeschwindigkeiten über immer mehr Clouds und Business-Ökosysteme hinweg bewältigen müssen, um in der digitalen Wirtschaft wettbewerbsfähig zu bleiben. Laut einer separaten, unabhängigen Umfrage, die von Equinix unter mehr als 100 Schweizer IT-Führungskräften durchgeführt wurde, ist die Hälfte (50 Prozent) der Schweizer IT-Entscheidungsträger der Meinung, dass der Technologiesektor in den nächsten fünf Jahren am meisten von der Interconnection profitieren werde. Vier von zehn IT-Entscheidern in Emea glauben, dass Interconnection ein wichtiger Faktor für die digitale Transformation ist.

"Menschen, Software und Maschinen erstellen und konsumieren Daten immer schneller – überall dort, wo wir arbeiten, spielen und leben", sagt dazu Rick Villars, Research Vice President, Datacenter & Cloud, IDC. "Der signifikante Anstieg der Daten, die an diesen neuen Standorten entstehen sowie aggregiert und analysiert werden, trägt dazu bei, dass immer weniger IT in traditionellen Unternehmensrechenzentren eingesetzt wird. Unternehmen benötigen Zugang zu robusten, modernen Rechenzentren an der Digital Edge, in denen sie eine dedizierte Infrastruktur bereitstellen möchten und in denen sie sich mit der wachsenden Anzahl von Clouds, Kunden und Partnern vernetzen wollen, die ihre digitale Transformation vorantreiben."

Aufgrund strenger Richtlinien zum Datenschutz und Compliance-Vorgaben in der EMEA-Region steigen Datenaustausch und Interconnection-Bandbreite gemäss dem Index vor allem in den Bereichen Gesundheitswesen und Biowissenschaften, staatliche Einrichtungen und Bildungswesen sowie Business und Professional Services. Diese Entwicklung sei Grund dafür, dass das digitale Wachstum in Europa (51 Prozent CAGR) sogar das in Nordamerika (46 Prozent CAGR) übertrifft. An der Spitze steht demnach Lateinamerika mit einer jährlichen Wachstumsrate von 63 Prozent, dicht gefolgt von der Region Asien/Pazifik mit 56 Prozent. Die Expansionspläne in den unterschiedlichen Weltregionen hingegen zeichnen laut der Umfrage ein etwas anders Bild: 55 Prozent der Unternehmen in der Emea-Region planen, in neue Märkte zu expandieren, während andere Regionen aggressivere Expansionspläne verfolgen (Amerika 69 Prozent, Asien-Pazifik 65 Prozent). 6 von 10 (62 Prozent) IT-Führungskräften weltweit nutzen virtuelle Verbindungen, um diese Wachstumspläne umzusetzen.

Um ansteigende Datenmengen zu bewältigen, unterhalten Unternehmen durchschnittlich an neun Standorten insgesamt 340 Verbindungen zu Netzwerk-Clouds und Geschäftspartnern. Aus der Umfrage geht hervor, dass IT-Entscheider in der Emea-Region Interconnection-Dienste zur Verbindung mit anderen Unternehmen (25 Prozent), Netzwerk- (31 Prozent) und Cloud-Anbietern (26 Prozent) nutzen.

In der Schweiz nutzen dem Index zufolge fast zwei Drittel (63 Prozent) der IT-Entscheidungsträger Interconnection für die Verbindung mit IT- und Telekommunikationsunternehmen, ein Drittel für die Verbindung mit Finanzunternehmen und 17 Prozent für die Konnexion mit Produktionsunternehmen. 32 Prozent der Schweizer IT-Entscheider sind demnach auch der Meinung, dass die Schweiz der beste Ort in Emea ist, um sich mit Partnern, Kunden, Supply Chain- und Cloud-Service-Providern zu vernetzen. Drei von zehn (31 Prozent) der Schweizer IT-Entscheider sind der Meinung, dass Interconnection ihrem Unternehmen helfen kann, Wettbewerbsvorteile im Markt zu erlangen.

Die Verbindung mit mehreren Netzwerkanbietern über mehrere Edge-Standorte hinweg stellt gemäss den Index-Autoren den wichtigsten Anwendungsfall für die Interconnection-Bandbreite dar und werde bis 2022 voraussichtlich um das Vierfache ansteigen. Der Umfrage zufolge ist die Optimierung der Netzwerksleistung für mehr als die Hälfte (54 Prozent) der IT-Entscheidungsträger in der gesamten Emea-Region eine wichtige Priorität.

Die Verbindung zu mehreren Clouds und IT-Dienstleistungen über mehrere Edge-Standorte und Cloud-Regionen hinweg stellt den zweitwichtigsten und schnellsten Anwendungsfall für Interconnection dar. Schätzungen zufolge soll diese Anwendung bis 2022 um das 13-fache zunehmen. Der Wechsel zu Multi-Cloud-Strategien werde von annähernd der Hälfte der an der Umfrage teilnehmenden globalen IT-Entscheidungsträger (45 Prozent) als dringende Massnahme angeführt.

Interconnection-Bandbreite nach Industrie-Typus (Grafik: Equinix)
Interconnection-Bandbreite nach Industrie-Typus (Grafik: Equinix)