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Offenbar ist die Nachfrage nach PCs in der Corona-Pandemie noch immer nicht erschöpft. Laut verschiedenen Marktforschungsfirmen sind die Verkäufe im vergangenen Jahr auf den höchsten Stand in rund einem Jahrzehnt geklettert. Und dies, obwohl der Markt weiter von der Knappheit bei Chips und anderen Bauteilen eingebremst wurde.

IDC und Canalys etwa sahen den Markt 2021 um fast 15 Prozent zulegen, bei Gartner sind es 9,9 Prozent. Die Berechnungen der Marktforschungsunternehmen zur Zahl verkaufter Personal Computer reichten von knapp 340 Millionen (Gartner) bis zu rund 349 Millionen (IDC). Die Unterschiede gehen darauf zurück, dass die Experten ihre eigenen Recherchen in Vertriebskanälen betreiben - und zum Teil auch verschiedene Gerätekategorien berücksichtigen.

Sowohl Gartner als auch IDC und Canalys sehen den chinesischen Konzern Lenovo klar auf Platz eins des globalen PC-Marktes, und sie gehen davon aus, dass von ihm im vergangenen Jahr rund jeder vierte weltweit verkaufte PC kam. HP Inc folgt mit etwas über 20 Prozent Marktanteil vor Dell mit rund 17 Prozent. Apple mit seinen Macs liegt auf Platz vier mit einem Marktanteil von rund acht Prozent - steigerte aber die Verkäufe stärker als die Konkurrenz. Canalys errechnete für die Computer des iPhone-Konzerns sogar ein Plus von gut 28 Prozent.

Die PC-Verkäufe waren mit der Ausbreitung von Smartphones auf Talfahrt gegangen - weil Verbraucher mehr Zeit auf ihren mobilen Geräten verbrachten und Unternehmen ihren Computerpark seltener als zuvor auffrischten. Doch die Corona-Pandemie veränderte die Situation schlagartig. Mit dem verstärkten Arbeiten und Lernen von Zuhause auf war ein PC pro Haushalt nicht mehr genug. Unternehmen fingen an, Desktop-Rechner durch Laptops zu ersetzen. Der Nachfrageschub gilt als ein Auslöser der globalen Chip-Knappheit.

Die Gartner-Analystin Mikako Kitagawa sieht allerdings bereits das Ende des Corona-Booms im PC-Markt nahen. Jedoch werde werde es noch zwei bis drei Jahre dauern, bis die Verkäufe auf das Niveau vor der Pandemie zurückgehen, sagt Kitagawa voraus.