Nvidia-Hauptverwaltung in Santa Clara (Coolcaesar/CC BY-SA 4.0)

Produktionsengpässe verhindern offenbar vorerst die von Nvidia angekündigte Wiederaufnahme der Lieferung von speziellen KI-Chips nach China. Laut einem Bericht der Tech-Publikation "The Information" mit Berufung auf Insiderkreise habe der kalifornische Chip-Gigant seine chinesischen Kunden darüber in Kenntnis gesetzt, dass seine Vorräte an H20-Chips begrenzt seien.

Die ursprünglich gebuchten Fertigungslinien beim Chiphersteller TSMC seien inzwischen storniert und für andere Produkte umgestellt worden, heisst es. Die Herstellung neuer Chips von Grund auf könne neun Monate dauern, zitierte "The Information" den Nvidia-Boss Jensen Huang. Nvidia allerdings lehnte eine Stellungnahme dazu ab.

Beim Prozessor H20 handelt es sich um den leistungsstärksten Chip für Künstliche Intelligenz (KI), den der US-Konzern in die Volksrepublik verkaufen darf. Die US-Regierung will im Rennen um die Vorherrschaft bei der KI Chinas Zugang zu den leistungsstärksten Chips abschneiden. Im April hatte sie zunächst auch die Ausfuhr der H20 untersagt, die eigentlich speziell für den chinesischen Markt entwickelt worden waren. Am Montag kündigte Nvidia die Wiederaufnahme der Ausfuhren an, nachdem die US-Regierung mit China zu einer Übereinkunft kam. Huang erklärte diese Woche, dass die Lieferung von H20-Prozessoren in den kommenden Monaten hochgefahren werde.