Logobild: Nvidia

Der Chipkonzern Nvidia mit Zentrale im kalifornischen Santa Clara präsentiert seinen ersten Hauptprozessor für Rechenzentren und greift damit den Branchenriesen Intel frontal in dessen wichtigstem Geschäft an. Nvidia-Chips wurden bereits für Grafik-Aufgaben und Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz eingesetzt, jetzt tätigen die Kalifornier den nächsten Schritt.

Wie Nvidia-Chef Jensen Huang verspricht, soll es ein Vorteil sein, dass sich die Hauptprozessoren unter dem Markennamen "Grace" den Speicher mit Nvidias KI- und Grafik-Chips teilen können. Konkret sollen die "Grace"-Prozessoren die Technologie des Chipdesigners Arm unterstützen, mit der auch praktisch alle Smartphones und Tablets laufen. Auf Arm-Architektur setzt darüber hinaus auch die Intel-Konkurrentin AMD, die zuletzt ihren Marktanteil bei Server-Prozessoren steigern konnte. Nvidia will Arm übernehmen, stösst aber auf Widerstand einiger grosser Branchenplayer wie Qualcomm. Intel erwirtschaftete im vergangenen Jahr rund ein Drittel seiner Erlöse im Geschäft mit Rechenzentren - und nahezu die Hälfte des operativen Gewinns.

Von all dem abgesehen proklamiert Nvidia für sich auch einen Platz in künftigen Autos mit einer leistungsstärkeren Generation seines Fahrzeugcomputers. Das System mit dem Namen "Atlan" soll in Fahrzeuge ab dem Modelljahr 2025 kommen. Der Computer folgt auf die Vorgänger-Version "Orin", die ab 2023 in neue Modelle von Mercedes verbaut werden soll.