Das neue Rechenzentrum des Bundes (Bild: zVg)

Das erste der neuen Rechenzentren des Bundes ist nun in Frauenfeld offiziell in Betrieb gegangen. In den vergangenen Tagen seien im Auftrag des Bauherren Armasuisse Immobilien die letzten Tests der Gebäudetechnik erfolgreich abgeschlossen worden, heisst es in einer Aussendung des Bundes. Das neue Rechenzentrum stehe nun für die Armee und die zivilen Bundesämter zur Verfügung.

Das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation BIT und das Informatik Service Center des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (ISC-EJPD) werden demnach als Hauptnutzer von ziviler Seite Platz darin erhalten, um ihre IKT-Infrastruktur zu installieren. "Die zivilen Stellen werden einen Teil der Kapazitäten beanspruchen und den entsprechenden Kostenanteil übernehmen. Rund die Hälfte der Kapazität wird für die Speicherung von Daten und den Betrieb von Anwendungen der Schweizer Armee verwendet," in der Aussendung wörtlich zu entnehmen. Gespräche mit weiteren Mietinteressenten wie Kantonen oder auch anderen Bundesstellen sollen durch das BIT geführt werden. Sowohl bezüglich Termin wie auch bezüglich Kosten sei das Projekt auf Kurs: Die Bauzeit für das RZ auf dem Waffenplatz im Auenfeld betrug gut zwei Jahre, ebenso könne bereits heute davon ausgegangen werden, dass der Kreditrahmen von 150 Millionen Franken unterschritten werde. Der Betrieb des RZ wird durch die Führungsunterstützungsbasis in Zusammenarbeit mit der Logistikbasis der Armee sichergestellt.

Das Rechenzentrum besteht laut den Angaben aus zwei verschiedenen Gebäudeelementen, einem Betriebsgebäude für administrative Einheiten und einem Produktionsmodul für die eigentlichen Leistungen des Rechenzentrums. Aktuell in Betrieb steht eines von vier möglichen Produktionsmodulen. Sollte die Nachfrage nach Platz für sichere Rechenleistung und Speicherung von Daten steigen, sei die Erweiterung um zusätzliche Produktionsmodule möglich. Die Abwärme, die bei der Kühlung der Server anfällt, wird in ein Fernwärmenetz eingespeist. So werde etwa die Kaserne auf dem Gelände des Waffenplatz Frauenfeld durch das RZ geheizt.

Das Rechenzentrum ist Teil des Rechenzentren-Verbundes zwischen dem Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport und der zivilen Bundesverwaltung (RZ VBS / Bund). Das VBS plant noch weitere Rechenzentren, die ausschliesslich von der Armee genutzt werden und in einer höheren Schutzkategorie als das RZ in Frauenfeld eingeteilt sind. Das nächste Rechenzentrum soll voraussichtlich im Jahr 2021 betriebsbereit sein.

Der Bau des Rechenzentrums in Frauenfeld und damit der RZ-Verbund der Bundesverwaltung sind Teil der Datacenter-Strategie Bund. Aus wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Gründen werden gemäss dieser Strategie die Rechenzentren des Bundes zwischen 2014 und 2028 in einen Rechenzentren-Verbund überführt.