Die Anzahl der Geschäftsbereiche bei Fraunhofer Austria am Standort Wien wächst mit "Logistik und Supply Chain Management" auf drei. Diese Bereiche haben bei Fraunhofer in der Vergangenheit stetig an Wichtigkeit zugenommen und umfassen immer mehr Projekte sowie Themen. Um diesem Wachstum gerecht zu werden, wurde diesen Sommer ein neuer Bereich installiert, der von Martin Riester geführt wird.

Zusammen mit dem Geschäftsbereich "Fabrikplanung und Produktionsmanagement", der weiterhin alle produktionsbezogenen Themen behandelt, und dem vor einem Jahr gegründeten Geschäftsbereich "Advanced Industrial Management" sind in Wien nun drei Geschäftsbereiche beheimatet, die gemeinsam für ganzheitliche Lösungen stehen.

Data Driven Logistics

"Wir setzen auf eine integrierte Planung, das heißt, wir betrachten dort wo es sinnvoll ist, Produktion und Logistik gemeinsam und sind auf allen Ebenen mit den anderen Geschäftsbereichen vernetzt. So bieten wir unseren Partnern gesamtheitliche und innovative Lösungen", sagt Martin Riester. Ein besonderes Augenmerk fällt bei der Arbeit seines Geschäftsbereichs auf Data Driven Logistics - die datenbasierte Logistik. Diese ermöglicht eine Entscheidungsfindung, Optimierung und Planung auf Basis realer Geschäftsdaten und erlaubt Unternehmen, aus Daten Schlüsse zu ziehen und bisher unentdeckte Potenziale sichtbar und nutzbar zu machen. Die Kernkompetenzen der Mitarbeiter reichen daher von der Datengenerierung durch eigens entwickelte Sensoren über die Datenaufbereitung und -analyse bis hin zum Forecasting, das die Planung und Entscheidungsfindung erleichtert.

"Digitale Logistik zur Komplexitätsreduktion und als Enabler für grüne Logistik – so kann man unsere Themen zusammenfassen", erklärt Riester "denn wir sammeln und analysieren die Daten digital und helfen unseren Partnern, beispielsweise durch eine KI, auch im komplexen Zusammenspiel vieler Faktoren Antworten zu finden, die sofort zur Umsetzung gelangen können."

Herausforderungen durch die Corona-Krise

Der Begriff "Logistik" kann dabei im weiteren Sinne gesehen werden, denn die Corona-Krise zeigte, dass auch Veränderungen im Lieferantennetz sowie im Absatzmarkt berücksichtigt werden müssen, wenn alles reibungslos funktionieren soll. "Wir optimieren einerseits die Abläufe direkt am Standort und andererseits das gesamte Netzwerk, sowohl lieferantenseitig als auch distributionsseitig", erklärt Martin Riester. Ziel des neuen Geschäftsbereichs ist es, bei Fragen in den bearbeiteten logistischen Fachgebieten der erste Ansprechpartner in Österreich für Forschungspartner und Unternehmen zu sein.

Martin Riester studierte an der FH Esslingen Wirtschaftsingenieurwesen-Maschinenbau, in Berlin erhielt er nach einem internationalen Studium mit Aufenthalten in Südkorea, Japan, USA, Schweden, Deutschland und Österreich den Master of Business and Engineering. Nach beruflichen Stationen bei Festo und Red Bull kam er 2011 zu Fraunhofer Austria, wo er 2014 Gruppenleiter wurde. Seit Sommer 2020 ist er Geschäftsbereichsleiter Logistik und Supply Chain Management.