Symbolbild: Pixabay/Stux

Mit dem neu eingeführten eidgenössischen Fachausweis "Digital Collaboration Specialist" sollen künftig die nötigen Kompetenzen für die digitalen Herausforderungen in Unternehmen und Verwaltungen sichergestellt werden. Der Abschluss, der sich sowohl für Personen aus dem ICT-Berufsfeld als auch aus dem kaufmännischen oder betriebswirtschaftlichen Bereich eignen soll, wurde gemeinsam von ICT-Berufsbildung Schweiz und dem Kaufmännischen Verband Schweiz entwickelt.

Die erste Berufsprüfung wird gemäss einer Aussendung der ICT-Berufsbildung Schweiz voraussichtlich 2023 stattfinden und die ersten Vorbereitungskurse sollen bereits diesen Herbst starten.

Digital Collaboration Specialists sollen demnach die digitale Transformation in Unternehmen und Verwaltungen unterstützen. An der Schnittstelle von Technik, Kommunikation und Personalentwicklung sollen sie dafür sorgen, dass Kunden und Mitarbeitende den Anforderungen gewachsen und fit für das digitale Zeitalter seien. Sie seien die künftigen Spezialisten für die Umsetzung von digitalen Strategien und sollen den professionellen Einsatz sowie die Nutzung von digitalen Produkten für die Kommunikation, die Administration oder andere Geschäftsbereiche verantworten. "Digital Collaboration Specialists zeichnen sich durch ihre technische Affinität und ihr Interesse an neuen Produkten aus. Sie sind serviceorientiert und bestrebt, Neuerungen in ihre Organisation einfliessen zu lassen," so die wörtliche Beschreibung in der Aussendung.

Der neue eidgenössische Fachausweis zielt ICT-Berufsbildung zufolge darauf ab, Arbeitsfelder ausserhalb der ICT mit digitalem Know-how zu bestücken und dem Berufsfeld ICT damit zusätzliche Fachkräfte zuzuführen. Die Berufsprüfung eigne sich insbesondere für Personen mit kaufmännischem oder betriebswirtschaftlichem Hintergrund und mindestens zwei Jahren Berufserfahrung in der Anwendung von ICT, aber ohne formalen ICT-Abschluss (wie etwa Informatiker/in EFZ oder Mediamatiker/in EFZ).

Ende Juli hat das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI die neuentwickelte Prüfungsordnung und Wegleitung demnach gesichtet und grünes Licht für das weitere Vorgehen gegeben. Somit könne mit der öffentlichen Konsultation die finale Phase des Entwicklungsprozesses eingeleitet werden. Da das Profil zusammen mit Expert/innen aus der Wirtschaft erarbeitet wurde und den Bedarf im Arbeitsmarkt widerspiegelt, erwarte man keine grundlegenden Einwände.

"Die Berufsleute werden unabhängig von der ausbildenden Organisation von Expertinnen und Experten aus der Praxis geprüft. Wer die eidgenössische Berufsprüfung besteht, verfügt über klar definierte Kompetenzen und ist in der Lage, Teams im digitalen Geschäftsalltag zur erfolgreichen Zusammenarbeit zu befähigen", konstatiert Dietmar Eglseder, Projektleiter und Leiter Höhere Berufsbildung bei ICT-Berufsbildung Schweiz, in der Mitteilung. Michael Kraft, Leiter Bildung beim Kaufmännischen Verband Schweiz, ergänzt: "Mit dem neuen Fachausweis wird eine wichtige Brücke zwischen dem betriebswirtschaftlichen Berufsfeld und dem ICT-Bereich geschlagen. Dies bietet in Zeiten der digitalen Transformation spannende Perspektiven für interessierte Arbeitnehmende und garantiert Unternehmen die nötigen Fachkräfte."