Medizinerin Eva Maria Fallenberg mit Wissenschaftler im Austausch (Foto: tum.de, Andreas Heddergott)

Forscher der Technischen Universität München (TUM) haben einen neuen Algorithmus zur Verbesserung der Qualität von MRT-Bildern entwickelt. Dieser stellt gemäss den Experten vollautomatisch und zuverlässig Wasser, Fett und Silikon gleichzeitig dar. Die Lösung lasse sich einfach in gängige klinische MRT-Geräte implementieren und in den klinischen Arbeitsablauf integrieren.

Das neue Verfahren soll künftig in der Brustbildgebung für alle Patientinnen, mit und ohne Implantate, eingesetzt werden. Der Algorithmus nutzt zur Lösung des komplexen Problems drei Hauptprinzipien: Hierarchie, Multiresolution sowie "Graph-cuts".

"Die neue Methode läuft vollautomatisiert ab und erfordert keine vorherige Kalibrierung oder Anwenderschulung. Das macht sie robuster und zuverlässiger als Techniken, die auf der Unterdrückung ausgewählter Materialien beruhen", sagt Eva Maria Fallenberg, Oberärztin am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Klinikum rechts der Isar.

Der neue Algorithmus habe bisher selbst bei unterschiedlichen Implantattypen zuverlässige Ergebnisse gezeigt, so Fallenberg weiters. Da alle Infos gleichzeitig und nicht für eine chemische Spezies nach der anderen erfasst würden, verkürze sich die Untersuchungszeit. Das verbessere den Patientenkomfort und ermögliche es, mehr Patientinnen zu untersuchen.

Nach den ersten vielversprechenden Ergebnissen wird das neue Verfahren nun mit einer grösseren Patientenkohorte auf klinischen MRT-Geräten evaluiert, wie sie üblicherweise in Krankenhäusern eingesetzt werden. Für die Anwendung der neuen Methode sind keine zusätzlichen Geräte erforderlich. Daher könnte sie grossflächig im klinischen Bereich eingesetzt werden, sobald sie sich in einer großen Patientenkohorte bewährt hat.