Smileys: App 'Juli' hilft bei extremen Stimmungsschwankungen (Bild: Gino Crescoli, pixabay.com)

Die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Plattform für chronisch Erkrankte, "Juli", soll Betroffenen helfen, ihre psychischen (bipolaren) Störungen besser zu bewältigen. Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Kombination aus digitaler Selbstüberwachung, KI und personalisierten Verhaltensänderungen beunruhigende psychologische Symptome lindert.

Stimmungsschwankungen zwischen zwei entgegengesetzten Extremen lassen sich laut Entwicklungschefin Bettina Hein mit einer Analyse der Verhaltensmuster glätten. Auslöser würden lokalisiert und Patienten somit geholfen, einen manisch-depressiven Zyklus zu vermeiden. Laut Hein berichten 55,5 Prozent der 208 Juli-Nutzer ihrer App nach acht Wochen über eine Verringerung der Manie. Als wissenschaftliche Begleitung hat Hein Forscher des University College London ins Boot geholt.

Die App verfügt auch über Schnittstellen, die Menschen helfen, Erkrankungen wie Depressionen, Migräne, Asthma, Bluthochdruck und chronische Schmerzen besser zu bewältigen. "Wir glauben, dass Juli den Menschen hilft, ihre Stimmung zu erkennen", so Hein. Die App zeigt ihnen unsichtbare Korrelationen zwischen ihren Symptomen und ihrem Verhalten, und die Software alarmiert ihre Pflege-Teams, wenn sich ihr Gesundheitszustand verschlechtert.

Vor dem Start von Juli hat eine 2020 im "International Journal of Bipolar Disorders" veröffentlichte Überprüfung der Anwendungen in diesem Bereich ergeben, dass es keine evidenzbasierten Apps gab, die auf die Störung zugeschnitten waren. Eine Studie aus derselben Zeitschrift im April dieses Jahres hat festgestellt, dass Plattformen, die unter Berücksichtigung bestimmter Bedingungen entwickelt wurden, die psychische Gesundheit besser unterstützen als Breitbandanwendungen für psychische Gesundheit bei Personen, bei denen Verhaltensstörungen diagnostiziert wurden, etwa für 2,8 Prozent der Amerikaner, bei denen eine bipolare Störung diagnostiziert wurde.