Logobild: Netflix

Der US-amerikanische Streaming-Anbieter Netflix mit Zentrale im kalifornischen Los Gatos kann den Kundenschwund stoppen und gewinnt im abgelaufenen Quartal nicht zuletzt aufgrund des Erfolges von Serien wie "Stranger Things" und "Dahmer - Monster" weltweit rund 2,4 Millionen neue Nutzer hinzu. Damit kletterte die gesamte Nutzerschar auf nunmehr 223,1 Millionen, wie der Streamingdienst verlauten lässt. Analysten hatten nur mit einem Plus von rund einer Million gerechnet.

Neu kalkulieren die Kalifornier nun für das Gesamtjahr mit insgesamt 4,5 Millionen zusätzlichen Abonnenten. Dabei setze man unter anderem auf die Zugkraft der neuen Staffel der Royalty-Serie "The Crown" zum Jahresende. Experten sagten bislang einen Zuwachs von 4,2 Millionen Kunden voraus.

Zur Erinnerung: In der ersten Hälfte des Jahres hatte Netflix 1,2 Millionen Kunden verloren, weil diese wegen der schwächelnden Konjunktur den Gürtel enger schnallten und der Druck von Konkurrenten wie Amazon Prime oder Disney+ wuchs. Aus diesem Grund startet Netflix nach langem Zögern für preissensible Kunden ab Anfang November ein werbefinanziertes Abonnement mit geringeren monatlichen Gebühren. Dort sehen Zuschauer den Angaben zufolge etwa fünf Minuten Werbung pro Stunde. Andere Streamingdienste wie Disney+ oder HBO Max bieten Ähnliches bereits an oder stehen kurz davor. Das neue Angebot ziele aber eher darauf, Kunden zu halten oder zurückzulocken statt neue zu gewinnen, kommentiert Analyst Paolo Pescatore vom Research-Haus PP Foresight.

Auch mit dem Umsatz von 7,9 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 3,10 Dollar je Aktie im abgelaufenen deritten Quartal schlug Netflix die Erwartungen der Börsianer. Für das Schlussquartal 2022 prognostiziert das Unternehmen allerdings einen Rückgang der Erlöse auf 7,8 Milliarden Dollar und begründet dies mit dem starken Dollar.