Meta: Iran fordert lokalen Vertreter im Land (Bild: Meta)

Nachdem der Iran den Instant-Messaging-Dienst Whatsapp und das soziale Netzwerk Instagram gesperrt hat, fordert das Land von der US-amerikanischen App-Eigentümerin Meta, zu der auch Facebook gehört, die Installierung einer lokalen Vertretung. Das nationale Cyberzentrum setzt Meta Platforms dazu eine Frist von zehn Tagen, liess das iranische Kultusministeriums dazu verlauten. Bereits in der Vergangenheit hatten die Behörden rechtliche Schritte gegen Meta angekündigt. Die politische Führung in Teheran hatte die beliebten Apps im Rahmen der jüngsten Proteste gesperrt.

Das iranische Cyberzentrum untersteht einem vom geistlichen Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei gegründeten Rat, der sich mit Fragen über "Gefahren des Internets" beschäftigt. Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) bezeichnet den Cyber-Rat als Zensurbehörde.

Neutrale Beobachter halten eine Entsperrung von Whatsapp und Instagram in nächster Zeit für unwahrscheinlich. Denn mit den Sperrungen, phasenweise auch des gesamten Internets, soll die Kommunikation zwischen Demonstranten sowie die Veröffentlichung von Informationen und Videos im Zuge der akruellen Proteste vermieden werden. Allerdings werden die Apps im Iran auch von Unternehmen gerne für Werbung und Vermarktung ihrer Produkte genutzt. Nach der Sperrung sei der Umsatz vieler Firmen Medienberichten zufolge drastisch gesunken.