Baustelle an der Norschleife des Nürburgringes (Bild: zVg)

Die Betreiber des deutschen Nürburgrines wollen die Sicherheit der berüchtigten Nordschleife mithilfe von HD-Kameraus und Künstlicher Intelligenz verbessern. Künftig sollen hundert KI-unterstützte HD-Kameras die "grüne Hölle" vor allem für die speziellen Touristenfahrten entsprechend entschärfen.

Gemäss Mitteilung laufen bereits seit einem Jahr die ersten Installationen sowie Tests und Analysen für dieses Projekt. Dabei wurden HD-Kameras entlang eines 2,8 Kilometer langen Streckenabschnitts installiert und mit Glasfaser angebunden. Fujitsu entwickelte dazu ein KI-System, mit dem sicherheitsrelevante Vorfälle sofort registriert und an die zuständige Stelle (Einsatzleitung) weitergeleitet werden. Bei künftigen Rennen, Track Days, Touristenfahrten und Testfahrten der Automobilindustrie sollen die Fahrer beispielsweise über LED-Anzeigen an der Strecke unmittelbar bei Gefahren gewarnt werden, sodass alle Beteiligten die Situation schneller einschätzen und entsprechend schneller reagieren können.

Nach der einjährigen Testinstallation soll nun in den kommenden zwei Jahren die komplette Nordschleife lückenlos mit dem auf KI basierenden System ausgestattet werden. Vollumfänglich soll das neue System bereits in der Saison 2025 an den Start gehen und dann rund 21 Kilometer Streckenlänge überwachen.

Die Nordschleife ist die wohl bekannteste und längste permanente Rennstrecke der Welt. Nicht weniger als 73 Kurven und besonders anspruchsvolle Abschnitte machen den Reiz der fast 21 Kilometer langen Teilstrecke aus. Für Rennfahrer, aber vor allem auch für Privatfahrer, die abseits der Renntermine ihr fahrerisches Können testen möchten, ist die Strecke eine grosse Herausforderung. Nicht umsonst geniesst die "Grüne Hölle", so getauft von Rennlegende Jackie Stewart, weltweit einen ganz besonderen Ruf.

Um hier die Sicherheit von Fahrern und Publikum gewährleisten zu können, werden aktuell Gefahren und Zwischenfälle durch Funkdurchsagen von sogenannten Strecken-Marshals gemeldet und per geschwenkter Flagge signalisiert. Bis dann tatsächlich Hilfe unterwegs ist und die Strecke nötigenfalls gesperrt wird, vergeht naturgemäss wertvolle Zeit. Durch die Ausstattung mit Kameras und Künstlicher Intelligenz sollen diese Prozesse zukünftig entscheidend unterstützt und beschleunigt sowie die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass Unregelmässigkeiten automatisch erkannt und in Echtzeit zu entsprechenden Massnahmen führen.