Klagt Amazon: Parler (Logo: Parler)

Der vor allem bei Rechtsradikalen beliebte US-Mikroblogging-Dienst Parler hat nach seinem Rauswurf Klage gegen den Onlineriesen Amazon eingereicht. Der in Henderson, im US-Bundesstaat Nevada ansässige Dienst fordert vor einem Bundesgericht eine Verfügung, damit Amazon ihn wieder in sein Cloud-Hosting-Angebot aufnimmt. Amazon hatte die umstrittene Plattform in der Nacht zum Sonntag aus seinem Angebot gelöscht. Damit ist Parler so lange offline, bis das Netzwerk einen neuen technischen Anbieter gefunden hat.

Was nicht so einfach scheint, da alle grossen Hoster offenbar eine Zusammenarbeit mit Parler ablehnen. Nach dem gewaltsamen Sturm auf das US-Kapitol hatten bereits die Tech-Giganten Google und Apple Parler aus ihren App-Stores verbannt. Auf Parler tummeln sich viele Leute, die zuvor aufgrund ihrer extremen Ansichten von anderen sozialen Netzwerken ausgeschlossen wurden.

Schon als Parler 2018 gegründet wurde, war dieser Kurznachrichtendienst eine Heimat für Rechtsextremisten. Seit Netzwerke wie Facebook und Twitter aktiv gegen Falschmeldungen sowie rassistische und gewaltverherrlichende Inhalte vorgehen, haben Plattformen wie Parler, Newsmax und Rumble enormen Zulauf erhalten. Unter anderem wanderten Unterstützer des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump auf solche Plattformen ab.