Setzt verstärkt auf KI: Microsoft (Bild: MS)

Der US-Software-Riese Microsoft will seiner Suchmaschine Bing und dem Browser Edge weitere Funktionen künstlicher Intelligenz (KI) spendieren, wie der Microsoft-Manager Yusuf Mehdi in einem Blogeintrag ankündigte. Bislang hielt Microsoft lediglich ein textbasiertes KI-Angebot parat, also eine Textsuche und einen Chatroboter. Künftig soll das KI-System auch visuelle Suchergebnisse liefern.

Bei der Suche nach der richtigen Schwungtechnik beim Skifahren zum Beispiel sollen die Anwender nicht nur eine Textantwort erhalten, sondern auch ein dazupassendes Video. Bei Wissensfragen wie zur Farbe des Planeten Neptun werde nicht nur im Text erklärt, warum bestimmte Bestandteile der Atmosphäre des Neptun das rote Licht absorbieren und den Planeten deshalb blau erscheinen lassen. Das Phänomen soll dann auch visuell mit Fotos oder Videos erläutert werden, so Mehdi.

Die vom Konzern mit Zentrale in Redmond im US-Bundesstaat Washington verwendete Technik setzt vor allem auf dem Sprachmodell GPT-4 auf, das erst Mitte März vom Startup Open AI einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Microsoft ist mit dem kleinen Unternehmen aus San Francisco eng verbunden und hat nach Branchenschätzungen bislang an die 13 Milliarden Dollar in Open AI hineingebuttert.

Parallel zur Einführung neuer KI-Funktionen will Microsoft aber die Zugriffsmöglichkeiten breiter anlegen. Bisher mussten sich Interessenten auf einer Warteliste eintragen, um Zugriff auf "das neue Bing" zu bekommen. Künftig könnten alle Anwender die neuen KI-Angebote von Microsoft ausprobieren, heisst es. Allerdings bezeichnen die Redmonder die KI-Software weiterhin als "Preview", um zu signalisieren, dass sich das System noch in einem frühen Entwicklungsstadium befindet und noch nicht ausgereift ist.