Logofoto: Karlheinz Pichler

Auch der bayrische Autohersteller BMW bekommt den Chipmangel drastisch zu spüren. Weil nicht genug Elektronikprozessoren verfügbar sind, muss BMW nun die Autoproduktion in seinem grössten europäischen Werk Dingolfing zurückfahren. Ab kommendem Montag werde eine Woche lang nur eine Schicht gefahren statt bisher zwei Schichten, gab eine Konzernsprecherin bekannt.

Schon davor waren bei BMW seit Ende April einzelne Schichten in den Werken Regensburg, Oxford und beim Auftragsfertiger Nedcar ausgefallen. Jetzt fehlten Chips für Bauteile, die in den grossen BMW-Baureihen gebraucht werden, konstatierte die Sprecherin. Die weltweiten Lieferengpässe erforderten bei Einkauf und Produktion inzwischen "eine tagesaktuelle Planung".

Das Werk Dingolfing produziert die 5er- bis 8-er-Baureihen, Elektroantriebe und in Kürze auch den vollelektrischen iX. Wie viele der rund 17'000 Mitarbeitenden vom Ausfall der zweiten Schicht nächste Woche betroffen seien, stehe noch nicht fest. Aufgrund des Chipmangels dürften 2021 weltweit 3,9 Millionen Fahrzeuge weniger produziert werden, schätzt die Unternehmensberatung Alix Partners. Nach Ansicht von BMW-Vorstandschef Oliver Zipse könnte sich die Chip-Krise noch ein bis zwei Jahre hinziehen.