Nach einem jahrelangen Rechtsstreit und absurd hohen Forderungen der Musikindustrie, hat die Tauschbörse Limewire nun einer Zahlung von 105 Millionen US-Dollar zugestimmt. Der Dienst war bereits im Oktober vergangenen Jahres zwangsweise abgeschaltet worden.

Mit der Zahlung sollen 13 Musiklabels, darunter Sony, Vivendi, Warner und EMI, Entschädigungen erhalten, die ihnen durch den Tausch urheberrechtlich geschützter Musik über Limewire entgangen sind. Zunächst hatten die Labels wie berichtet 75 Billionen Dollar Schadenersatz gefordert, was von der Richterin allerdings als absurd abgewiesen worden war.

Limewire-Gründer Mark Gorton sei froh, dass der Fall nun endlich abgeschlossen sei, teilte dessen Anwaltsfirma Willkie, Farr & Gallagher laut Reuters mit. Auch Mitch Bainwol, Chef der Musiklobby RIAA, zeigt sich mit der Einigung zufrieden. Er sprach von einem Sieg für Musikanbieter, die sich "an die Regeln halten". Bereits im März hatte Limewire eine Einigung in einem getrennten Fall mit 30 Musik-Publishern erzielt, die Details wurden jedoch nicht veröffentlicht. Musiklabels halten die Rechte an den Aufnahmen, während die Publisher Rechte an den Liedern an sich besitzen.

Die im Jahr 2000 gegründete Tauschbörse hatte nach Angaben der Betreiber etwa 50 Millionen Nutzer pro Monat. Im Oktober 2010 war der Dienst per richterlicher Anordnung mit der Begründung abgeschaltet worden, dass Unternehmen auf Urheberechtsverletzung geklagt werden könnten, wenn sie ihre Services für solche Zweck zur Verfügung stellen. Das sei auch dann der Fall, wenn die Tauschbörsen für den legalen Tausch von Inhalten genutzt werden.