Symbolbild: Karlheinz Pichler

Noch halten sich die grossen Speicheranbieter à la Dell, HPE, IBM oder Netapp am Markt – unter anderem deshalb, weil sie wie schon so oft erfolgversprechende Newcomer und Konkurrenten einfach aufkaufen. Doch die Anzahl interessanter Anbieter von neuen Storage-Lösungen wächst weiter, und der Markt wird selbst für eingefleischte Spezialisten immer komplexer. Im folgenden Teil 1 einer kleinen Marktübersicht, alphabetisch geordnet.

Atto

Bereits seit 34 Jahren sit Atto mit Netzwerk- und Speicherkonnektivität am Markt. Konkret stellt Atto Host-Adapter, Netzwerkadapter, Thunderbolt-Adapter und Software her. Unterstützte Technologien: Fibre Channel, SAS, Sata, iSCSI, Ethernet, NVMe und Thunderbolt. Firmensitz: Amherst, New York/USA. Webseite: www.atto.com.

"Fibre Channel floriert: Mainstream-Fibre-Channel-Produkte gibt es seit fast 30 Jahren, und obwohl einige diese Technologie als aussterbende Verbindungstechnologie bezeichnet haben, war die Aktivität auf dem Fibre-Channel-Markt im Jahr 2021 äusserst gesund. Fibre Channel wird seinem wohlverdienten Ruf der Zuverlässigkeit und Stabilität mit vorhersehbarer Leistung und einem flexiblen Protokollstapel immer wieder gerecht. Zusätzlich zu den eher traditionellen Implementierungen erweist sich Fibre Channel als sehr effektiv für vernetzte NVMe-Speicher. NVMe over Fibre Channel könnte sich zu einer starken Alternative zu NVMe over Fabrics entwickeln, da Systementwickler nach der besten Möglichkeit suchen, NVMe über Netzwerke zu nutzen. Der Einsatz von NVMe in Unternehmensumgebungen hat 2021 an Fahrt gewonnen, und ich gehe fest davon aus, dass sich dies 2022 fortsetzen wird. Eine Entwicklung, die den Einsatz von NVMe weiter vorantreiben wird, ist die Frage, wie die Hersteller Wege finden, mit den Einschränkungen von NVMe zu arbeiten oder diese zu umgehen, insbesondere in Bezug auf Skalierbarkeit und Management. Auch die zunehmende Verfügbarkeit von PCIe-4-Hardware wird dazu beitragen, die Einführung von NVMe in Unternehmensumgebungen zu beschleunigen." (Tim Klein, President und CEO Atto)

Catalogic Software

Der Hauptsitz von Catalogic Software befindet sich in New Jersey, USA. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Datensicherung und bietet Backup- und Recovery-Lösungen an, darunter das Flaggschiffprodukt DPX, mit dem IT-Organisationen ihre Daten schützen, sichern und nutzen können. Catalogic's Cloudcasa bietet Cloud-Datenschutz, Backup und Disaster Recovery als Service für Kubernetes-Anwendungen und Cloud-Datendienste. Catalogic Software wurde im Januar 2014 aus Synsort ausgegliedert. (Quelle: crunchbase) Webseite: www.catalogicsoftware.com.

"Ransomware-Angriffe sind inzwischen so ausgeklügelt, dass sie sich nicht mehr damit begnügen, Daten abzulösen und dann auf den Primärsystemen oder Filern zu verschlüsseln. Die Cyber-Kriminellen nehmen sich nun die Zeit, alle sekundären Speicherkopien aufzuspüren und zu kompromittieren und so die Backups zu löschen, damit keine Datenwiederherstellung aus den Backups heraus möglich ist. Backup in der Cloud ist die letzte Verteidigungslinie: Da wir nicht in der Lage sind, Ransomware-Angriffe zu stoppen, sind Backup und Wiederherstellung jetzt die letzte Verteidigungslinie, wenn es um Ransomware geht. Wenn sich die Backups im selben Netzwerk oder auf denselben Speichersystemen wie die Produktionsdaten befinden, sind auch sie anfällig für Angriffe. Mit Backups in der Cloud, die für Ransomware-Angreifer unerreichbar sind, wird sichergestellt, dass alle angegriffenen oder gelöschten Daten wiederhergestellt werden können." (Ken Barth, CEO Catalogic Software)

Cloudian

Gegrūndet 2011, hat Cloudian seinen Hauptsitz in San Mateo, Kalifornien/USA. Der Schwerpunkt liegt auf Amazon-S3-kompatibler Objektspeicher-Software, Scale-Out-Dateiservices und vorkonfigurierten Hardware-Appliances. Webseite: www.cloudian.com.

"Object-Speicher ist traditionell als Lösung für die Sicherung und Archivierung von Daten bekannt. Dies änderte sich jedoch im Jahr 2021, als Unternehmen die Effektivität der Technologie bei der Unterstützung anderer Anwendungsfälle erkannten. Flash-basierter Object-Speicher wurde aufgrund seiner hohen Leistung immer beliebter für rechenintensive Workloads, die auch hohe Kapazitätsanforderungen haben, wie zum Beispiel AI-, ML- und Datenanalyse-Workloads. Darüber hinaus setzten Unternehmen zunehmend S3-kompatiblen Object-Speicher ein, um moderne Applikationen zu unterstützen. 2022 erwarten wir, dass Cyberkriminelle neue Supply-Chain-Ransomware-Angriffe auf Cloud-Speicher- und Cloud-Datenschutzanbieter in einer One-to-Many-Methode starten werden, um Malware auf Cloud-Speichersysteme zu übertragen." (Jon Toor, CMO Cloudian)

CTera Networks

CTera Networks wurde 2008 von IT-Sicherheitsveteranen gegründet. Das privat gehaltene Unternehmen ist in den USA und in Israel angesiedelt. Man wollte sich verstärkt um den digitalen Wandel kūmmern, den das Cloud Computing für die Unternehmens-IT mit sich bringen würde. Infrastrukturmanagement, Datenverwaltung, Datenschutz und Sicherheit würden vor neuen Herausforderungen stehen: "In einer Welt, in der Daten zwischen Clouds, Büros und Endgeräten hin und her fliessen, hat sich CTera auf den Aufbau einer sicheren Plattform für Unternehmensdateidienste konzentriert, die die Anforderungen an die Speicherung, Kontrolle und Steuerung von Dateien zentral verwaltet." (www.ctera.com/company)

"Wir gehen von drei Entwicklungen aus:
1) Niedergang des zentralisierten Cloud Computing:
Das Modell der ersten Generation von zentralisiertem Cloud-Computing und -Speicherung hat nun ausgedient, und die meisten der neuen Möglichkeiten für die Verwaltung von Unternehmensdaten befinden sich an der Edge des Rechenzentrums.
2) Datenwachstum ausserhalb des Rechenzentrums:
75 Prozent der Unternehmensdaten werden zunehmend in Zweigstellen, auf mobilen Geräten und durch IoT-fähige, intelligente Geräte erstellt. Ein solches Datenwachstum ausserhalb des Rechenzentrums stellt die neue Realität dar, die Unternehmen dazu veranlasst, Rechenleistung und Speicherkapazitäten am Netzwerkrand (Edge Computing) einzusetzen.
3) Leistungsstarke Edge-Computing-Funktionen:
Man denke zum Beispiel an sprachbasierte, digitale Assistenten von Amazon oder Google. Eine leistungsfähigere Edge-Computing-Leistung würde diese Geräte noch beliebter machen. Ihre Reaktionszeit liesse sich verbessern und Geräte wie zum Beispiel Amazon Echo oder Google Home würden die Spracherkennung lokal durchführen. Die Geräte sollen auch offline verfügbar sein, zum Beispiel bei einem Strom- oder Netzwerkausfall. Durch die Minimierung der Notwendigkeit, sensible Informationen in die Cloud zu übertragen, werden die Risiken für den Datenschutz verringert." (Aron Brand, CTO CTera Networks)

Jon Toor, CMO Cloudian (Bild: zVg)
Jon Toor, CMO Cloudian (Bild: zVg)
Ken Barth, CEO Catalogic Software (Bild: zVg)
Ken Barth, CEO Catalogic Software (Bild: zVg)