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Als Bestellmedium haben Printkataloge in den letzten Jahren zwar an Bedeutung verloren, dafür haben sie als Impulsgeber für den Onlinehandel deutlich an Relevanz gewonnen. Dies geht aus der von Hybris und dem deutschen E-Commerce-Centers Handel erstellten Studie «Von Multi-Channel zu Cross-Channel - Konsumentenverhalten im Wandel» hervor.

Die Studie zeigt, dass bei knapp jedem dritten Kauf in Onlineshops vorab eine Informationssuche in Katalogen stattfindet. Viele Kunden entscheiden sich also aufgrund der Informationssuche im Katalog für einen Kauf im Onlineshop des Anbieters. Demzufolge sind knapp 20 Prozent des gesamten Umsatzes in Onlineshops auf die Informationssuche in Printkatalogen desselben Anbieters zurückzuführen.

«Für Multi-Channel-Händler aber auch für Onlineshops gilt es, über Kataloge Kaufanreize für den Onlinevertrieb zu setzen. Dies erfordert ein Umdenken in Unternehmen, vor allem hinsichtlich der Erfolgskontrolle. So misst der Wäsche- und Bademodenanbieter Lascana den Erfolg der eigenen Kataloge an den darauffolgenden Peaks in den Onlinebestellungen und nicht an den Bestellungen über den Katalog», erklärte Kai Hudetz, Geschäftsführer der IfH Institut für Handelsforschung aus Köln. «Entscheidend für eine erfolgreiche Strategie im Handel ist heute die Verzahnung der einzelnen Vertriebskanäle»,
erläutert Markus Wenger, Country Manager Switzerland bei Hybris, die Herausforderung. «In der Schweiz sind diesbezüglich die besten Ansätze bei Anbietern aus den Branchen Unterhaltungsmedien und Lebensmittel zu beobachten. Hier verstehen es Händler und Hersteller bereits ganz gut, ihre
On- und Offlineaktivitäten aufeinander abzustimmen und konsistent zu verbinden. Und genau so können es Unternehmen schaffen, ihre Kunden trotz eines stattfindenden Kanalwechsels während der Kaufentscheidung nicht zu verlieren, sondern sogar die Bindung an sich und ihre Marke zu erhöhen.»

Die Studie bezieht sich auf Umsatzgrössen, welche auf Basis einer Nachkaufbefragung erhoben wurden. Hierfür wurden im Januar 2011 insgesamt 1007 Internetnutzer ab 16 Jahren befragt. Die Stichprobe wurde hinsichtlich Alter, Geschlecht, Bildung und Nettoeinkommen repräsentativ quotiert. Zusätzlich wurde eine Referenzgruppe von 500 Smartphone-Nutzern unter 30 Jahren befragt, um die verstärkte Nutzung des mobilen Internets und dessen (zukünftige) Wirkung auf die Vertriebskanäle zu untersuchen.