IWC-Sitz in Schaffhausen (Bild: IWC)

Die 1868 von einem Amerikaner gegegründete Uhrenherstellerin IWC Schaffhausen will in den US-Markt investieren und dort mit mechanischen Chronometern gegen die Apple Watch antreten. Man spüre in den USA einen "Zündfunken", sagt IWC-CEO Christoph Grainger-Herr gegenüber der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Es gebe eine Zielgruppe, die für die Botschaft einer mechanischen Uhr aufgeschlossener sei als zuvor. ""Wir haben die letzten zehn Jahre damit zugebracht, den Vertrieb in China aufzubauen, von den Anfängen bis zu dem, wo wir heute stehen“, so Grainger-Herr zu Bloomberg. "Jetzt ist es an der Zeit, über Asien und Europa hinauszugehen und sich auf die USA zu konzentrieren."

Aktuell aber bleibt Asien mit Abstand der wichtigste Markt für die meisten Uhrenhersteller: Die Schweizer Uhrenexporte nach China und Hongkong stiegen in den letzten zwei Jahren jeweils um 30 Prozent, verglichen mit einem Plus von zwei Prozent in den USA. IWC hat 23 Läden in China, verglichen mit sechs in den USA. Allerdings will der 40-jährige Grainger-Herr im nächsten Jahr vier weitere Verkaufs-Outlets eröffnen, mit einem Schwerpunkt auf die Ost- und Westküste sowie Texas und Atlanta. Innerhalb von fünf Jahren will er den Umsatz in dem Land mehr als verdoppeln, der laut den Schätzungen der Bank Vontobel im letzten Jahr bei rund 80 Millionen Franken (70 Millionen Euro) oder einem Zehntel des Gesamtbetrags lag.

Dazu konnte IWC den Schauspieler Bradley Cooper als Botschafter gewonnen und wird in den kommenden Jahren zwei weitere Marketingkampagnen für den amerikanischen Kontinent einführen. Auch hat die Firma mit Sitz in Schaffhausen im vergangenen Jahr den ersten Online-Shop im Lande von Donald Trump gestartet. Mit Hilfe dieses Online-Shops sowie den Outlets will IWC der Apple Watch etwas an den Karren fahren und von einer Renaissance der mechanischen Uhren in den USA profitieren. Grundsätzlich hat die Marke erschwinglichere Preise als etwa Patek Philippe und viele Rolex-Uhren, und sie verfügt über ein starkes Angebot an Uhren mit den Themen Luftfahrt, Militär und Sport, die in der Regel in den USA gut gehen. Das Unternehmen bietet jedoch auch einige ultra-hochpreisige Uhren an, die soviel wie ein Einfamilienhaus kosten. Zu den Wettbewerbern zählen Breitling und Jaeger le Coultre, die ebenfalls zu Richemont gehört.