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Rund um den Jahreswechsel blicken wiederum zahlreiche Hightech-Unternehmen in die Kristallkugel und sagen aus ihrem Blickwinkel die IT-Trends für das Neue Jahr voraus. Wir haben einige davon subjektiv ausgewählt. Im vierten Teil stellt Trend Micro seine IT- Sicherheitsvorhersagen für das Jahr 2019 vor. Cyberkriminelle werden sich demnach an die veränderten IT-Landschaften von Unternehmen anpassen, wobei auch altbewährte Angriffsmethoden weiterhin Erfolg versprechen können. Die Cloud werde dabei besonders gefährdet sein.

Trend Micro warnt konkret davor, dass Cyberkriminelle die Wirksamkeit bewährter Angriffsmethoden durch das Hinzufügen ausgefeilterer Elemente erhöhen können, um besser auf die sich verändernde Technologielandschaft zu reagieren. Der Bericht "Mapping the Future: Dealing with Pervasive and Persistent Threats" betont die zunehmenden Bedrohungen, denen Verbraucher und Organisationen ausgesetzt sind und die durch die zunehmend vernetzte Welt noch weiter wachsen werden.

"Auf dem Weg ins Jahr 2019 müssen Unternehmen die Auswirkungen verstehen, die die verstärkte Nutzung der Cloud, die Zusammenführung von IT und OT sowie die immer weiter verbreitete Möglichkeit, von ausserhalb des Büros zu arbeiten, auf die Sicherheit haben", sagt Udo Schneider, Security Evangelist bei Trend Micro. "Cyberkriminelle werden zur Steigerung ihrer Profite weiterhin einer bewährten Formel folgen: Sie werden vorhandene Schwachstellen ausnutzen, Social Engineering betreiben und gestohlene Zugangsdaten verwerten. Da sowohl die Angriffsfläche der Unternehmen als auch die Bedrohung durch unbekannte Cyber-Bedrohungen zunehmen, ist es für Unternehmen wichtiger denn je, mehr Mittel in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter zu investieren, um sich vor diesen wachsenden Risiken zu schützen."

Die Rolle von Social Engineering bei gelungenen Angriffen auf Unternehmen und Einzelpersonen wird nach Ansicht von Trend Micro im Laufe des Jahres weiter zunehmen. Seit 2015 sei die Zahl der vom IT-Sicherheits-Unternehmen blockierten Phishing-URLs um fast 2.500 Prozent gestiegen. Dies gleiche den sinkenden Einsatz von Exploit-Kits aus, der sich gleichzeitig um 98 Prozent verringert habe. Darüber hinaus würden sich Angreifer auch weiterhin bei 99,99 Prozent der Exploits auf bekannte Schwachstellen verlassen. Da diese in Unternehmensnetzwerken oftmals ungepatcht bleiben, werde diese Taktik auch weiterhin erfolgreich sein.

Trend Micro prognostiziert auch, dass Angreifer diese bewährten Methoden für Angriffe auf die zunehmend verbreitete Cloud-Nutzung einsetzen werden. Es werden demnach immer mehr Schwachstellen in Cloud-Infrastrukturen, wie Containern, gefunden werden. Schwache Massnahmen für die Cloud-Sicherheit werden eine vermehrte Ausnutzung von Accounts für das Mining von Kryptowährungen ermöglichen. Dies kann zu noch schwereren Datenpannen aufgrund falsch konfigurierter Systeme führen.

Angreifer werden auch neue Technologien wie KI (Künstliche Intelligenz) einsetzen, um die Bewegungsmuster von Führungskräften besser vorherzusehen, so Trend Micro. Dies werde zu glaubwürdigeren zielgerichteten Phishing-Nachrichten führen, die für BEC-Angriffe (Business Email Compromise) entscheidend sein könnten. Darüber hinaus sei es wahrscheinlich, dass BEC-Angriffe mehr auf Mitarbeiter abzielen werden, die direkt mit Führungskräften der obersten Ebene kommunizieren, was zu weiteren schweren Schäden weltweit führen werde.

SIM-Austausch und SIM-Jacking werden ein wachsendes Gefahrenpotential für standortferne Mitarbeitern und alltägliche Nutzer darstellen, so Trend Micro weiters. Diese Angriffsmethode ermögliche es Kriminellen, ein Mobiltelefon ohne Wissen des Benutzers zu übernehmen und mache es für Verbraucher schwierig, die Kontrolle über ihre Geräte zurückzuerlangen. Darüber hinaus werde das Smart Home ein immer attraktiveres Ziel für Angriffe sein, die auf Heimrouter und vernetzte Geräte abzielen.