Soll ein Billionenmarkt werden: Künstliche Intelligenz (Symbolbild: Pixabay)

Nach Ansicht von Experten stellt der Bereich "Künstliche Intelligenz" (KI) einen billionenschweren Wachstumsmarkt dar. Anleger versprechen sich von diesem Trend enorme Renditen. Die Nachfrage nach speziell darauf ausgerichteten Investmentfonds und Zertifikate ist dementsprechend hoch.

So sammelte etwa der Fonds Global Artificial Intelligence von Allianz Global Investors innerhalb von eineinhalb Jahren mehr als eine Milliarde Euro ein und legte in dieser Zeit etwa 28 Prozent zu. Der Global Robotics Fonds der Credit Suisse, der seit Mitte 2016 am Start ist, ist schon mehr als doppelt so schwer. Der Fonds ist zudem der mit Abstand grösste Themenfonds der Schweizer Bank. Auch bei der deutschen Dekabank (deutsche Girozentrale) steht der Fonds Industrie 4.0 nach Angaben des Vermögensmanagers hoch im Kurs, der vor allem in Elektrogerätehersteller, Chipbauer und Softwarekonzerne investiert.

Unternehmen bringt die künstliche Intelligenz (KI) nach Ansicht von Fachleuten enormes Wachstumspotenzial. Nicht nur verspricht sie sinkende Kosten - es entstehen auch völlig neue Geschäftsfelder. Experten von PwC rechnen damit, dass das weltweite Bruttoinlandsprodukt durch künstliche Intelligenz bis 2030 um 14 Prozent, also um zusätzliche 15,7 Billionen Dollar steigt. Die Marktforscher von Gartner schätzen, dass sich der Gesamtwert von Firmen mit KI-basiertem Geschäftsmodell von 2018 bis 2022 auf 3,9 Billionen Dollar mehr als verdreifacht. Es wird prognostiziert, dass bereits in diesem Jahr mehr als die Hälfte aller Unternehmen KI in irgendeiner Form einsetzen. "Der Wandel ist nicht aufzuhalten", betont Professor Gregory Wheeler von der Frankfurt School of Finance. "Die Künstliche Intelligenz wird viele Bereiche des täglichen Lebens verändern."

Wobei die Musik vor allem in den USA und China spielt. Die Fonds haben den Grossteil des Kundengeldes in dort ansässigen Unternehmen angelegt. So setzt Allianz-Fondsmanager Sebastian Thomas etwa auf die Chiphersteller NVidia und Micron, den Eletroautobauer Tesla, den IT-Riesen Oracle oder den chinesischen Suchmaschinenbetreiber Baidu. Im Robotics-Fonds der Credit Suisse finden sich US-Unternehmen wie der Sensorhersteller Cognex oder der Automatierungstechnik-Spezialisten Rockwell, aber auch die deutschen Auto- und Industriezulieferer Duerr und Gea Group. Interessant für Anleger seien vor allem grosse Unternehmen aus der Internet- und IT-Branche - auch weil sie im vergangenen Jahr Startups aufgekauft hätten, die ein auf KI basierendes Geschäftsmodell hätten, sagt Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank.