Die Mehrzahl der Unternehmen (62 Prozent) in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) sagen, dass die Corona-Krise eher grossen oder sehr grossen Einfluss auf die anstehenden Kaufentscheidungen einer IT-Security-Software hatte. Die Schweiz liegt mit 84 Prozent sogar noch deutlich darüber. In Österreich waren es 72 Prozent und in Deutschland nur gut die Hälfte.

Auch im Enterprise-Bereich ab 500 Arbeitsplätzen war die Pandemie mit 77 Prozent ein starker Faktor für Neuinvestitionen. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die der IT-Sicherheitshersteller Eset in der Schweiz, Deutschland und Österreich durchgeführt hat. Die hohen Werte zeigen demnach an, dass ein deutlicher Nachholbedarf bestand und/oder das Modell des flexiblen "Turnschuhadministrators" ausgedient hat. Insbesondere der Umzug ins Home-Office dürfte so manches Unternehmen auf dem falschen Fuss erwischt haben.

Die Ergebnisse verweisen gemäss den Studienautoren darauf, dass Unternehmensführungen den Ernst der Lage erkannt haben. 62 Prozent der Unternehmen werden 2021 demnach mehr für ihre IT-Sicherheit ausgeben. Hersteller und Anbieter von IT-Security-Lösungen und Services sollten somit von einem massiven Investitionszuwachs profitieren können. "Offensichtlich fanden in vielen Unternehmen interne Audits statt, welche die eigene IT-Sicherheit auf den Prüfstand stellten", konstatiert Peter Neumeier, Channel Sales Director bei Eset Deutschland. "Viele Firmen erarbeiteten für die Auswahl neuer Sicherheitslösungen klare Anforderungsprofile. Zudem wollen fast 60 Prozent der Befragten in diesem oder nächstem Jahr externe Expertise in Form von Managed Service Providern (MSP) ins Haus holen."

Es verwundere nicht, dass viele Firmen mit Übersicht an die IT-Security herangingen, so Neumeier:
- Bei 72 Prozent der Befragten treffen nun die IT-Verantwortlichen die Entscheidung über Anschaffungen. In der Schweiz und in Österreich liegt der Wert mit 82 Prozent über dem Mittelwert.
- 68 Prozent gaben an, IT-Security-Lösungen möglichst komplett von einem Hersteller beziehen zu wollen (Single-Vendor).
- IT-Security-Lösungen sollten leicht administrierbar (57 Prozent) und installierbar (48 Prozent) sein sowie in Testberichten gut abschneiden(46 Prozent). 36 Prozent der Studienteilnehmer bevorzugen Security-Lösungen eines europäischen Herstellers.

"Cloud first" scheint bei fast drei Viertel der Firmen die Devise zu sein: 72 Prozent setzen auf Cloud-fähige Security-Lösungen (davon 39 Prozent sowohl Cloud als auch On-Premises). Die Beliebtheit von reinen On-Premises-Produkten (28 Prozent) scheint abzunehmen, dennoch möchte fast jeder Dritte nicht darauf verzichten.

Die Schweiz bevorzugt mit 59 Prozent als einziges DACH-Land klar die Mischform aus Cloud- und On-Premises-Lösungen. Gleiches gilt für Befragte aus dem Enterprise-Bereich (58 Prozent). In Deutschland hingegen ist das Verhältnis der drei Varianten nahezu gleich und Unternehmen in Österreich tendieren zu Cloud-fähigen Lösungen (52 Prozent).

Nicht jede Überprüfung der Massnahmen und der eingesetzten Sicherheitslösungen fiel zur Zufriedenheit der Unternehmen aus. So haben 27 Prozent im letzten Jahr bereits den Anbieter gewechselt, für 2021 kommt noch einmal ein Viertel der Befragten dazu. Die Gründe dafür sind vielfältig (Mehrfachnennungen waren möglich):
- Budgetäre Gründe (41 Prozent)
- Wechsel auf Cloud-Lösung (38 Prozent)
- Unzufriedenheit mit bisherigem Anbieter (32 Prozent). Interessanterweise geben Enterprise-Unternehmen diesen Aspekt weit häufiger an (59 Prozent).

Starker Aufschwung für Managed Service Provider erwartet

Der Fachkräftemangel und die Überbelastung vieler IT-Abteilungen führen laut der Untersuchung zu einem Umdenken in puncto externen IT-Support. So gaben offenbar fast zwei Drittel (62 Prozent) aller Firmen an, bereits mit einem Managed Service Provider zusammenzuarbeiten oder dies innerhalb dieses Jahres anzugehen. Weitere 13 Prozent erwägen dies in den nächsten maximal fünf Jahren.

Bereits jetzt vertraut jedes vierte Unternehmen den Empfehlungen eines IT-Resellers bei der Auswahl seiner Security-Ausstattung. Dies ist in der Schweiz (41 Prozent) sowie in Enterprise-Unternehmen (42 Prozent) noch ausgeprägter. In der Schweiz wollen gerade einmal sechs Prozent auf MSP komplett verzichten. Dieser Wert ist viel geringer als der DACH-Durchschnitt von 21 Prozent.

"Das Interesse an MSP ist ein klarer Appell an Fachhändler und Systemhäuser, sich schnellstmöglich mit dem Thema zu beschäftigen und für die Zukunft gerüstet zu sein", hebt Neumeier hervor. "Aktive Managed Service Provider sollten jetzt mit ihren Partner-Herstellern griffige Konzepte entwickeln und vom 'Run' auf MSP profitieren".

Über die Studie:
Im Auftrag von Eset hat die Statista (Hamburg) eine repräsentative Umfrage zur Investitionsbereitschaft im Bereich IT-Security-Lösungen und -Services unter 300 Unternehmen unterschiedlicher Grösse in der Schweiz, Deutschland und Österreich im Oktober und November 2020 durchgeführt.

Grafiken: Eset
Grafiken: Eset